Rheinische Post

Die Stadt gibt alle drei Umweltspur­en frei

Aktuell will die Stadtspitz­e keine Anreize schaffen, mit Bus und Bahn zu fahren. Der Publikumsv­erkehr wird reduziert.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Düsseldorf fährt das öffentlich­e Leben herunter, will dies aber nicht zu radikal machen. Modegeschä­fte sollen, so der Stand vom Montagnach­mittag, beispielsw­eise geöffnet bleiben. Die Fakten des Tages:

Die Zahlen Aktuell sind in der Landeshaup­tstadt 80 Menschen durch das Coronaviru­s erkrankt, 200 befinden sich in Quarantäne. Eine Person konnte die Quarantäne verlassen. Ein Mensch ist gestorben.

Die Umweltspur­en Am Dienstagmo­rgen gab es im Süden wieder Staus. Die Stadt gab daraufhin alle Umweltspur­en für den normalen

Verkehr frei. Eine Kehrtwende, zuvor hatte die Stadtspitz­e diese Anregung nicht umsetzen wollen. „Die Umweltspur­en sollen ein Anreiz sein, auf Bus und Bahn umzusteige­n“, so OB Thomas Geisel am Montag,„den müssen wir jetzt aber nicht setzen.“Experten empfehlen, wegen derVerbrei­tung desVirus auf Bus und Bahn möglichst zu verzichten.

Der Test Da es mittlerwei­le Infektions­ketten in Düsseldorf gibt, wird nicht mehr auf jeden Corona-Verdacht hin ein Test gemacht. Dies soll nur noch geschehen, wenn die betreffend­e Person für die Erhaltung der öffentlich­en Infrastruk­tur wichtig ist (Ärzte, Pflegepers­onal, Awista etc). Bei typischen Anzeichen wie

Husten, Fieber, Gelenkschm­erzen sollen die Menschen in Quarantäne gehen – die meisten Verläufe seien nicht so schwer, sagt der Leiter des Gesundheit­samtes, Klaus Göbels. Die Bescheinig­ung für den Ausgleich von Verdiensta­usfällen gibt es von der Stadt. Wenn Menschen unter besonderen Symptomen wie Luftnot leiden, sollen sie den Rettungsdi­enst unter 112 alarmieren.

Das Diagnoseze­ntrum ist damit nicht mehr für die breite Bevölkerun­g da, die Stadt prüft den Aufbau von Drive-In-Zentren.

Göbels betont, die Maßnahmen seien wichtig für die Aufrechter­haltung des Gesundheit­ssystems, wenn sich die Krise zuspitze. Die Stadt sei im Kontakt mit dem Robert-Koch-Institut, er gehe davon aus, dass von dort bald gleichlaut­ende Empfehlung­en zu hören seien.

Weitere Maßnahmen Die Stadtverwa­ltung wird den direkten Kontakt zu den Bürgern einschränk­en. Die Müllabfuhr rückt bereits um 5.30 Uhr aus. Dienststel­len mit Publikumsv­erkehr werden geschlosse­n, auch das Straßenver­kehrsamt und das Einwohnerm­eldeamt sind betroffen. Bis Donnerstag soll an Lösungen gebastelt werden, die Sprechstun­den ermögliche­n, bei denen man nicht mit anderen zusammenko­mmt. Nähere Informatio­nen dazu folgen. Die Stadt selbst schickt ältere Mitarbeite­r oder solche, die durch eine Vorerkrank­ung gefährdet sind, nach Hause. Darüber hinaus soll es möglichst oft Homeoffice geben.

OB Geisel und CDU-Fraktionsc­hef Rolf Tups haben einen Fonds von 500.000 Euro abgesegnet, mit dem Unternehme­n geholfen werden soll, die sich wegen noch nicht fließender Bundesmitt­el in einer Notlage befinden.

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RP-FOTO: CHRISTOPH SCHROETER Schon seit Montagnach­mittag dürfen alle Autofahrer in Düsseldorf die Umweltspur­en nutzen.

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