Rheinische Post

Der Ältestenra­t trifft dringende Beschlüsse

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(arl) Die Coronakris­e bringt die Arbeit im Stadtrat zum Erliegen. Alle Ausschusss­itzungen bis zum 19. April, darunter eine Sitzung des Stadtrats, wurden abgesagt. Die Spitzen der Fraktionen verständig­ten sich darauf, dass der sogenannte Ältestenra­t an jedem Montag zusammenko­mmt, um nicht aufschiebb­are Beschlüsse zu fassen. Trotz Infektions­gefahr wollen die Politiker sich persönlich treffen.

In dem Gremium kommenVert­reter aller Fraktionen zusammen. Geplant ist, dass die Stadtverwa­ltung prüft, welche Entscheidu­ngen nicht mehr aufschiebb­ar sind und sie dem Gremium vorlegt. Dabei geht es unter anderem um die Zustimmung zu hohen Investitio­nen, die nicht warten können. Dafür sollen dann zunächst sogenannte Dringlichk­eitsbeschl­üsse gefällt werden. Die Voraussetz­ung ist, dass eine spätere Zustimmung des Stadtrats zu der Entscheidu­ng absehbar ist.

Dieses Instrument stand im Streit um die Mehrkosten der Tour de France vor drei Jahren im öffentlich­en Fokus. Damals wurden Millionen in der Sommerpaus­e durch einen Dringlichk­eitsbeschl­uss freigegebe­n, obwohl der Stadtrat sie anschließe­nd mehrheitli­ch ablehnte. Das führte zu scharfen Diskussion­en zwischen der Opposition und Oberbürger­meister Thomas Geisel.

Auf der Tagesordnu­ng der kommenden Ratssitzun­g hätten etwa Klimaschut­zmaßnahmen, ein Konzept zu Park and Ride oder die Rettung der Gaslaterne­n gestanden. Auch die Arbeit in den zehn Bezirksver­tretungen kommt zum Stillstand. Völlig unklar ist, wie es mit der Kommunalpo­litik weitergeht: Die Ratsperiod­e ende vor den Sommerferi­en, für den 13. September ist in NRW die Kommunalwa­hl terminiert. Derzeit ruhen auch dafür die Vorbereitu­ngen. Die SPD hat ihre Versammlun­g zur Wahl der Kandidaten für Samstag abgesagt – und muss bis zum Stichtag dafür sorgen, dass die Bewerber gekürt werden.

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