Tiger und Turtle – eine Achterbahn als Kunstwerk
Mit einer begehbaren Großskulptur wurde in Duisburg eine eindrucksvolle Landmarke für das Ruhrgebiet geschaffen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Was gibt es zu sehen Die Großskulptur„Tiger and Turtle – Magic Mountain“schlägt den Betrachter schon aus der Ferne sofort in ihren Bann. Seit 2011 ist Duisburg um diese Attraktion reicher, die auf einem 35 Meter hohen künstlichen Hügel, einer ehemaligen Halde, thront und viele Besucher anlockt. Die rund 20 Meter hohe Skulptur erinnert an eine Achterbahn und kann bis auf einen Looping vollständig begangen werden.
Mit dem verzinkten Stahl als Baumaterial nimmt das Kunstwerk Bezug auf seinen Standort, an dem einst Zink und Stahl hergestellt wurden. Der Hügel selbst besteht unter anderem aus der Schlackedeponie der ehemaligen „Zinkhütte“MHD Sudamin GmbH, die im August 2005 stillgelegt wurde. Und mit Krupp Mannesmann war hier ein wichtiges stahlverarbeitendes Unternehmen angesiedelt.
Was kann man dort machen Es ist schon ein großes Vergnügen, die Skulptur aus der Ferne zu betrachten. Sie aktiv zu erforschen, macht aber noch mehr Spaß. Dafür muss der Besucher zunächst aber auf einem spiralförmigenWeg, der bereits dieWindungen des Kunstwerks vorwegnimmt, die Halde hinaufsteigen. Eine tolle Aussicht ist auf der Hügelspitze die Belohnung. Eine große Infotafel gibt dem Betrachter an, was er in welcher Himmelsrichtung erspähen kann. In 17 Kilometer Entfernung ist beispielsweise der Düsseldorfer Rheinturm zu sehen, 38 Kilometer entfernt ist das Kraftwerk von Grevenbroich gut erkennbar.
Und dann gilt es, die „Achterbahn“zu ersteigen, die in Wirklichkeit aus unterschiedlich steilen Treppen mit rund 350 Stufen besteht. Sie kann bis auf den Looping vollständig begangen werden, wobei die 220 Meter lange Gesamtstrecke durch den Looping in zwei Teilstrecken unterteilt wird, so dass man diese auch wieder zurücklaufen muss. Schnell schreitet hier kaum jemand voran, denn alle paar Meter eröffnen sich neue Perspektiven, können die Landschaft und das 90 Tonnen schwere und dennoch leicht wirkende Kunstwerk aus einer anderen Sicht wahrgenommen werden, ergeben sich neue wunderschöne Bilder. Und diese wollen viele Besucher gerne auch festhalten, weshalb überall Fotostopps eingelegt werden.
Was lohnt sich Ein weiterer Ausflug in Dunkelheit, denn in der Nacht vermittelt die Skulptur einen ganz anderen Eindruck als am helllichten Tag. Dann wird sie mit 880 LED-Lampen in den Handläufen beleuchtet. Die strahlende elegante Form ist im Ruhrgebiet weit sichtbar.
Die Geschichte Entworfen wurde die Großskulptur von den beiden Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth. Es war der Siegerentwurf des 2009 ausgelobten internationalen Wettbewerbs zur Gestaltung einer Landmarke auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe. Rund zwei Millionen Euro hat das Kunstprojekt dann gekostet, dessen Bauzeit ein gutes Jahr betrug.
Sonderveranstaltungen
Mehrmals im Jahr werden einstündige Abendführungen angeboten. Eine Anmeldung ist online unter www.duisburg. de möglich. Die Teilnahme kostet acht Euro.
Für wen ist das geeignet Für alle, die für eine tolle Aussicht und Perspektive bereit sind, auch einige Schritte zu gehen.Wer auf die Skulptur selbst steigt, sollte keine Höhenangst haben.
Infos Tiger & Turtle ist Tag und Nacht geöffnet und kann gut selbständig erkundet werden. Der Eintritt ist kostenlos. Bei Unwetter, Starkwind, Schnee und Eis wird das Bauwerk aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es wird festes Schuhwerk empfohlen. Die Skulptur steht auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark in Duisburg, Zugänge gibt es von der Ehinger-, Kaiserswerther- und Berzeliusstraße. Weitere Infos online unter www.landmarke-angerpark.de.