Verstopft
Architektur an der hiesigen Hochschule in Düsseldorf studiert hat. Dieser an der hiesigen Hochschule ausgebildete Architekt und seine Partei, die FDP Düsseldorf, angeführt durch die OB-Kandidatin Frau Strack-Zimmermann, glauben nun allen Ernstes, dass ein Stadtteil von 50 Hektar für mehr als 10.000 Einwohner auf diesem Grundstück der Bergischen Kaserne realisierbar wäre? Haben diese Politiker und ihr Berater vollends die Themen Verkehr und Umwelt vergessen? Wissen sie nicht, dass erst einmal ein funktionierendes Verkehrskonzept erarbeitet werden muss? Wissen sie nicht, dass heute die einzige und traurige Idee einer Seilbahn das Seelenheil für diese verkehrsgeplagten Stadtteile bringen soll? Und haben sie nicht im Blick, dass die Ostgrenze unserer Stadt mit die wichtigste Frischluftschneise für die Stadt darstellt? Haben diese Politiker auch die Bewohner der bestehenden Stadtteile gefragt, ob sie dies überhaupt möchten? Auch die vielen in dem Artikel aufgeführten Beispiele der Verdichtung sind sämtlich aus den für sie geltenden Zusammenhängen gegriffen und innerstädtisch gedacht und nicht einfach übertragbar. Diese Idee ist alles in allem offensichtlich reiner Populismus, der für genügend öffentliche Aufmerksamkeit sorgen soll und daher der falsche Weg für neuen und dringend erforderlichen Wohnraum für Düsseldorf.
Conesberg
Eigentlich ist ein neuer Stadtteil ein interessanter Vorschlag, dem allerdings etwas Entscheidendes fehlt! Wie soll denn die Verkehrsanbindung des Stadtteils gestaltet werden? Will man, so wie in Düsseldorf üblich, alles an die vorhandenen Straßen anflanschen? Die jetzt schon überlastete Bundesstraße 7 kann den zusätzlichen Verkehr ja kaum aufnehmen. Wenn so etwas kommt, sollte man endlich mal mit dem Verkehrskonzept beginnen und nicht, wie in Gerresheim geschehen, trotz Tausender neuer Wohnungen, auf die einst geplante Ortsumgehung verzichten. 10.000 Wohnungen bedeuten neue Verkehrswege für den Stadtteil, da muss man mit großen Lösungen ran. Die geistige Verstopfung der Düsseldorfer Verkehrsplanung zeigt sich täglich an der Einfallstrecke nach Gerresheim und Grafenberg. Das lässt sich mit Seilbahnen allein sicher nicht lösen.
Da fragt „Die Linke“vor dem Hintergrund der Extremwetterphasen des vergangenen Sommers nach, wie die Verwaltung mit dem beschlossenen „Klimanotstand“umgehe, den der Düsseldorfer Stadtrat ausgerufen hat. Man betont die Bedeutung unversiegelter und begrünter Flächen in der Stadt und die Verdunstungsleistung der Pflanzen mit ihrem positiven Effekt auf das Mikroklima. Und so erinnert man daran, dass auch privaten Gärten und Vorgärten hier eine immer größere Bedeutung zukomme. In den vergangenen Jahren aber sei verstärkt der Trend zu beobachten, dass Vorgärten vegetationsfrei mit Steinen, Schotter, Kies oder Splitt gestaltet und auf diese Weise Grün verdrängt würde. Jetzt sollte die Verwaltung prüfen, mit welchen Instrumenten die Stadt auf eine ökologische und klimaangepasste Gestaltung von Vorgärten hinwirken könne. Die Rechtsgrundlage für die Durchsetzung der Vorgartenbegrünung läge der Verwaltung seit 1978 mit der Düsseldorfer Vorgartensatzung vor. Und hat die Verwaltung diesen politischen Willen umgesetzt und hat die Politik ihre eigenen Beschlüsse und deren Umsetzung kontrolliert? Mitnichten! Es wird 40 Jahre später erklärt, dass ihr eine Kontrolle von Verstößen nicht möglich und diese Satzung zudem als nicht rechtssicher einzustufen sei. Wenn wir das auf unserer Arbeitsstelle machen würden, würde dies als Arbeitsverweigerung verstanden werden, und man bekäme eine Abmahnung. Und nach langen Diskussionen in Stadtrat und Ausschüssen kommt jetzt was raus? Ein neuer Flyer, der sich an Eigentümer richtet und an deren Gewissen, doch bitte was zum Stadtklima beizutragen. Was für eine Demonstration der Hilflosigkeit oder Unfähigkeit in Zeiten des Klimanotstandes. Glaubt irgendjemand, dass dies die Wende in den Vorgärten bringt? Wir müssen noch viel tun, wenn wir es schaffen wollen, unsere Lebensbedingungen wirklich nachhaltig zu verändern. Dazu gehört unbedingt, dass die „Gärten des Grauens“so schnell wie möglich wieder verschwinden und rückgebaut werden. Gerne helfen wir der Verwaltung bei der Kontrolle in unserem Stadtbezirk. Packen wir es an!