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Schillers „Wilhelm Tell“wird uraufgeführt
Ein Tyrannenmord, eine Liebesgeschichte, ein Vater, der gezwungen wird, mit der Armbrust auf seinen Sohn zu zielen, und dazu die Geschichte des Rütli-Schwurs, des Gründungsmythos der Schweizer Eidgenossenschaft. Das Stück, das am 17. März 1804 auf die Bühne des Deutschen Nationaltheaters Weimar gebracht wurde, vereinte verschiedene Handlungen. Es stammte aus der Feder von Friedrich Schiller, Regie bei der Aufführung führte sein Freund Johann Wolfgang von Goethe, der zu dieser Zeit Intendant des Weimarer Theaters war. „Wilhelm Tell“war das vorletzte dramatische Stück des Autors. Schiller hatte durch Zufall von dem Stoff erfahren. Goethe war auf seinen Reisen darauf gestoßen und hatte dem Freund davon berichtet. Schnell war Schiller fasziniert von der Legende über diesen Wilhelm Tell, der sich gemeinsam mit seinen Eidgenossen gegen die Macht der Habsburger aufgelehnt haben soll. Der berühmte Schuss auf den Apfel, zu dem ihn der tyrannische Vogt gezwungen hatte, wurde zum dramatischen Höhepunkt des Bühnenstücks, das Schiller innerhalb weniger Monate geschrieben haben soll. Am Ende steht der Tyrannenmord. „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“, sagt Tell, als er auf den Vogt wartet. Auch andere noch heute bekannte Zitate entstammen Schillers Werk: „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“gehört dazu, ebenso „Früh übt sich, was ein Meister werden will“. Kaum eines von Schillers Stücken wurde schon nach der Uraufführung so hochgelobt wie „Wilhelm Tell“. Es ist bis heute Schullektüre und wird in vielen Theatern regelmäßig aufgeführt.