Rheinische Post

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Schillers „Wilhelm Tell“wird uraufgefüh­rt

- TEXT: JENI / FOTO: WIKI

Ein Tyrannenmo­rd, eine Liebesgesc­hichte, ein Vater, der gezwungen wird, mit der Armbrust auf seinen Sohn zu zielen, und dazu die Geschichte des Rütli-Schwurs, des Gründungsm­ythos der Schweizer Eidgenosse­nschaft. Das Stück, das am 17. März 1804 auf die Bühne des Deutschen Nationalth­eaters Weimar gebracht wurde, vereinte verschiede­ne Handlungen. Es stammte aus der Feder von Friedrich Schiller, Regie bei der Aufführung führte sein Freund Johann Wolfgang von Goethe, der zu dieser Zeit Intendant des Weimarer Theaters war. „Wilhelm Tell“war das vorletzte dramatisch­e Stück des Autors. Schiller hatte durch Zufall von dem Stoff erfahren. Goethe war auf seinen Reisen darauf gestoßen und hatte dem Freund davon berichtet. Schnell war Schiller fasziniert von der Legende über diesen Wilhelm Tell, der sich gemeinsam mit seinen Eidgenosse­n gegen die Macht der Habsburger aufgelehnt haben soll. Der berühmte Schuss auf den Apfel, zu dem ihn der tyrannisch­e Vogt gezwungen hatte, wurde zum dramatisch­en Höhepunkt des Bühnenstüc­ks, das Schiller innerhalb weniger Monate geschriebe­n haben soll. Am Ende steht der Tyrannenmo­rd. „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“, sagt Tell, als er auf den Vogt wartet. Auch andere noch heute bekannte Zitate entstammen Schillers Werk: „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“gehört dazu, ebenso „Früh übt sich, was ein Meister werden will“. Kaum eines von Schillers Stücken wurde schon nach der Uraufführu­ng so hochgelobt wie „Wilhelm Tell“. Es ist bis heute Schullektü­re und wird in vielen Theatern regelmäßig aufgeführt.

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