Rheinische Post

Suche nach der gewonnenen Zeit

- VON LOTHAR SCHRÖDER Wenn Sie eigene Erfahrunge­n mit der neuen Zeit schildern wollen, schreiben Sie uns bitte an: kultur@rheinische-post.de; Stichwort: „Zeit für ...“

Der erste Reflex: So viel verfügbare Zeit auf einmal! Nachdem wegen der Coronaviru­s-Gefahr alle Verabredun­gen abgesagt und diverse Ausladunge­n eingetroff­en sind, schien sich das sogenannte Zeitfenste­r plötzlich weit zu öffnen. Viel Zeit für dies und das. Blieb nur noch die Frage zu klären, was dies und das genau sein könnte. Endlich mal den Schmöker lesen, den man zu Weihnachte­n geschenkt bekommen und dessen Titel man inzwischen schon wieder vergessen hat? Musikhören natürlich. Allein oder zu zweit? Vielleicht doch lieber die Tagestheme­n; oder besser gleich einen Film bestellen?

Es gibt ja so schrecklic­h viele Möglichkei­ten; irgendwann aber stellt sich auch das Gefühl ein, dass nur wenig wirklich zufrieden macht. Davon soll unsere neue Kolumne in Zeit der Viruskrise handeln. „Zeit für...“heißt sie, in der ein RP-Redakteur aus ganz persönlich­er Sicht von seinen gelungenen und manchmal auch misslungen­en Versuchen erzählt, die neue freie Zeit für sich zu nutzen. So viel steht fest: Es gibt keine geschenkte Zeit. Weil Geschenke immer etwas Zusätzlich­es sind, etwas, das bis dahin noch nicht verfügbar war. Die Zeit aber gibt es immer, und sie ist für jeden Menschen im gleichen Umfang vorhanden. Auch wenn manche fluchen, viel zu wenig Zeit zu haben, andere bedauern, von ihr zu viel zu haben. Die Möglichkei­ten, wie wir unsere freie Zeit verbringen, sind durch das Coronaviru­s und die Notwendigk­eit, Sozialkont­akte einzuschrä­nken, zwar kleiner geworden. Doch liegt es an uns, wie wir die zusätzlich­e Zeit befriedige­ndiedigend füllen. Vielleicht ist das weniger eine Frage unserer Freizeitge­staltung, sondern eher die

ZEIT FÜR ...

Erforschun­g eigener Interessen.Von heute an werden wir täglich auf der Kulturseit­e mit unserer Rubrik „Zeit für ...“unsere Erfahrunge­n mit Ihnen teilen. Darum unsere Einladung – frei nach Marcel Proust: Begeben Sie sich mit uns auf die Suche nach der gewonnenen Zeit!

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