Längere Wartezeiten bei Lieferdiensten
Einige Betreiber lassen die bestellten Waren aus Sicherheitsgründen nur noch vor der Haustür abstellen.
Die Ausbreitung des Coronavirus hat das Einkaufsverhalten vieler Menschen verändert. Hamsterkäufe nehmen zu, in vielen Supermärkten stehen die Kunden vor leeren Regalen. Von diesen Vorratskäufen sind auch die in Düsseldorf tätigen Lieferdienste betroffen, die allesamt einen Zuwachs an Neukunden und vor allem Bestellungen verbuchen können.
So würde der Lieferdienst der Supermarktkette Rewe analog zum stationären Handel eine erhöhte Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitteln, Nährmitteln, Konserven und Drogerieartikeln beobachten, wie eine Sprecherin des Unternehmens berichtet. Das könne in einzelnen Fällen auch zu verlängerten Wartezeiten führen. Im Fall von Düsseldorf heißt das, dass Kunden statt weniger Tage je nach Wohnort eine Woche und länger auf einen Liefertermin warten müssen.
Auch der Online-Supermarkt Picnic verzeichnet einen Zuwachs an Bestellungen. Die Nachfrage sei um rund 50 Prozent nach oben gegangen und mache sich in allen Produktkategorien bemerkbar. Auch hier würden insbesondere haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel wie Handseife und Desinfektionsspray am stärksten nachgefragt. Die Menge der Bestellungen dieser Produkte sei bis zu zehnmal höher als üblich. Kürzlich habe man 100 neue Mitarbeiter eingestellt, um die Bestellungen möglichst zeitnah realisieren zu können. Zuletzt vermeldete auch der Getränkelieferant Flaschenpost eine größere Menge an Ordern, wodurch es wie bei der Konkurrenz zu längerenWartezeiten komme.Von Engpässen bei Lebensmitteln berichtet dagegen keiner der drei Lieferdienste.
Das Coronavirus hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Menge der Bestellungen, sondern auch auf den Berufsalltag einiger Fahrer. Der Essenslieferdienst Lieferando, Flaschenpost und auch Picnic lassen ihre Mitarbeiter die bestellten Waren inzwischen nur noch vor der Haustür der Kunden abstellen, damit Mitarbeiter und Kunde auf Abstand bleiben können. „Unser Team ist gut aufgestellt und wird durch zahlreiche Hygieneschutzmaßnahmen und entsprechende Unterweisungen bestmöglich geschützt“, heißt es bei Flaschenpost. Durch vorherige Online-Zahlung wird ebenfalls ein direkter Kontakt bei der Lieferung verhindert.
Auch beim Rewe-Lieferdienst wird ausschließlich bargeldlos bezahlt, jedoch müssen sich die dortigen Mitarbeiter die Lieferung auf sogenannten MDE-Geräten bestätigen lassen. Diese würden aber nach jedem Gebrauch gründlich desinfiziert. Die Maßnahmen stünden aber nicht in direkter Verbindung mit dem Coronavirus, wie eine Rewe-Sprecherin erklärt: „Die Beachtung strenger Hygienevorschriften gemäß den Anforderungen des Infektionsschutzgesetzes ist für unsere Mitarbeiter ganzjährig obligatorisch.“