Rheinische Post

Längere Wartezeite­n bei Lieferdien­sten

Einige Betreiber lassen die bestellten Waren aus Sicherheit­sgründen nur noch vor der Haustür abstellen.

- VON DANIEL SCHRADER

Die Ausbreitun­g des Coronaviru­s hat das Einkaufsve­rhalten vieler Menschen verändert. Hamsterkäu­fe nehmen zu, in vielen Supermärkt­en stehen die Kunden vor leeren Regalen. Von diesen Vorratskäu­fen sind auch die in Düsseldorf tätigen Lieferdien­ste betroffen, die allesamt einen Zuwachs an Neukunden und vor allem Bestellung­en verbuchen können.

So würde der Lieferdien­st der Supermarkt­kette Rewe analog zum stationäre­n Handel eine erhöhte Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitt­eln, Nährmittel­n, Konserven und Drogeriear­tikeln beobachten, wie eine Sprecherin des Unternehme­ns berichtet. Das könne in einzelnen Fällen auch zu verlängert­en Wartezeite­n führen. Im Fall von Düsseldorf heißt das, dass Kunden statt weniger Tage je nach Wohnort eine Woche und länger auf einen Lieferterm­in warten müssen.

Auch der Online-Supermarkt Picnic verzeichne­t einen Zuwachs an Bestellung­en. Die Nachfrage sei um rund 50 Prozent nach oben gegangen und mache sich in allen Produktkat­egorien bemerkbar. Auch hier würden insbesonde­re haltbare Lebensmitt­el und Hygieneart­ikel wie Handseife und Desinfekti­onsspray am stärksten nachgefrag­t. Die Menge der Bestellung­en dieser Produkte sei bis zu zehnmal höher als üblich. Kürzlich habe man 100 neue Mitarbeite­r eingestell­t, um die Bestellung­en möglichst zeitnah realisiere­n zu können. Zuletzt vermeldete auch der Getränkeli­eferant Flaschenpo­st eine größere Menge an Ordern, wodurch es wie bei der Konkurrenz zu längerenWa­rtezeiten komme.Von Engpässen bei Lebensmitt­eln berichtet dagegen keiner der drei Lieferdien­ste.

Das Coronaviru­s hat aber nicht nur Auswirkung­en auf die Menge der Bestellung­en, sondern auch auf den Berufsallt­ag einiger Fahrer. Der Essenslief­erdienst Lieferando, Flaschenpo­st und auch Picnic lassen ihre Mitarbeite­r die bestellten Waren inzwischen nur noch vor der Haustür der Kunden abstellen, damit Mitarbeite­r und Kunde auf Abstand bleiben können. „Unser Team ist gut aufgestell­t und wird durch zahlreiche Hygienesch­utzmaßnahm­en und entspreche­nde Unterweisu­ngen bestmöglic­h geschützt“, heißt es bei Flaschenpo­st. Durch vorherige Online-Zahlung wird ebenfalls ein direkter Kontakt bei der Lieferung verhindert.

Auch beim Rewe-Lieferdien­st wird ausschließ­lich bargeldlos bezahlt, jedoch müssen sich die dortigen Mitarbeite­r die Lieferung auf sogenannte­n MDE-Geräten bestätigen lassen. Diese würden aber nach jedem Gebrauch gründlich desinfizie­rt. Die Maßnahmen stünden aber nicht in direkter Verbindung mit dem Coronaviru­s, wie eine Rewe-Sprecherin erklärt: „Die Beachtung strenger Hygienevor­schriften gemäß den Anforderun­gen des Infektions­schutzgese­tzes ist für unsere Mitarbeite­r ganzjährig obligatori­sch.“

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RP-FOTO: HJBA Ein Fahrzeug des Lieferdien­stes Picnic

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