Altersrenten steigen im Juli erneut deutlich
BERLIN (epd) Wie in den Vorjahren steigen auch in diesem Jahr die Altersbezüge von rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentnern. Sie werden zum Juli dieses Jahres um 3,45 Prozent im Westen und 4,20 Prozent im Osten Deutschlands erhöht. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte am Freitag in Berlin, auch in ungewissen Zeiten stehe die Rentenversicherung für Verlässlichkeit. Die Renten folgten damit der guten wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr, sagte Heil. Auch die Angleichung der Altersbezüge im Osten und Westen Deutschland schreite weiter voran.
DÜSSELDORF Dass es eine ungewöhnliche Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie werden würde, war allen Beteiligten schon zu Beginn der Gespräche klar. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, ohne klar bezifferte Forderung in die Gespräche zu gehen. Zudem hatten sich beide Seiten darauf geeinigt, möglichst noch vor dem Ablauf der Friedenspflicht fertig zu werden – wegen der sich eintrübenden Konjunktur sowie der Umbrüche durch Digitalisierung und Elektromobilität. Das Corona-Virus hatte keiner auf dem Schirm.
Die Tarifpartner haben nun in einem Kraftakt in nur drei Tagen einen Krisentarifvertrag aus dem Boden gestampft. „Unser Ziel ist es, die Belgschaften komplett zu halten“, sagte der Präsident von Metall NRW, Arndt Kirchhoff. Der Fachkräftemangel verschwinde ja nicht.
Dazu haben sich beide Seiten auf folgende Regelungen geeinigt: Das ohnehin zugesagte Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird nicht auf einen Schlag ausgezahlt sondern über die Monate verteilt. Der Grund: Sonderzahlungen werden nicht beim Kurzarbeitergeld berücksichtigt. Durch dei Verteilung steigt der Lohn und
damit auch das von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Kurzarbeitergeld. Dafür hat die Gewerkschaft für alle Beschäftigten in Kurzarbeit den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen durchgesetzt.
Um die Einbußen der Beschäftigten für den Fall der Kurzarbeit abzufedern sollen Firmen pro Mitarbeiter 350 Euro in einen Solidartopf zahlen. Gerät ein Unternehmen in Schieflage und beantragt die Maßnahme für seine Mitarbeiter, stockt die Firma in Absprache mit dem Betriebsrat die Löhne mit Geld aus dem Topf aus. Alles Geld, das nicht abgerufen wird am 1. Dezember allen im Be
trieb Beschäftigten zu gleichen Teilen ausgezahlt.
Eine pragmatische Lösung haben beide Seiten auch für die Betreuung von Kindergarten- und Schulkindern gefunden. Wer zu Hause bleiben muss, kann anstelle des tariflichen Zusatzgelde acht freie Tage nehmen. Das gilt für die Eltern, deren Kind jünger als zwölf ist. Zudem erhalten Beschäftigte im laufenden Jahr für die Betreuung von Kindern mindestens fünf freie Tage ohne Anrechnung auf den Urlaub unter Weiterzahlung des Entgeltes. Zahlreiche IG-Metallbezirke wollen den Pilotabschluss aus NRW übernehmen.