Sommersportler müssen hoffen
Im Tennis und Baseball setzt man auf normalisierte Verhältnisse zu Saisonbeginn.
Sämtliche Sportveranstaltungen sind abgesagt. Die Fußball-EM wurde um ein Jahr verschoben, der Beginn der French Open im Tennis vom 24. Mai auf den 20. September verlegt, über die reguläre Austragung der Olympischen Spiele, die vom 24. Juli bis 9. August in Tokio durchgeführt werden sollen, wird heftig diskutiert. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass nicht nur die Sportarten betroffen sind, deren Saison jetzt laufen sollte, sondern auch bereits die Sommersportarten betroffen sind. So wie Tennis.
Der Deutsche Tennis Bund (DTB) empfiehlt seinen Landesverbänden, den Punktspiel- und Turnierspielbetrieb bis zum 26. April einzustellen. „Wir im Tennis-Bezirk Düsseldorf haben den ersten Medenspieltag der Sommersaison 2020, der am Wochenende 25. und 26. April terminiert war, abgesagt“, erläutert der Bezirksvorsitzende Dietloff von Arnim. „Was ab Mai passiert, darüber haben wir in den Gremien noch keinen Beschluss gefasst.“
Also steht bis jetzt der Spielplan der ersten und zweiten Damen-Bundesliga (geplanter Beginn 3. und 10. Mai) fest. Auch bei den Herren wird weiter auf die planmäßige Durchführung der höchsten Ligen gesetzt: Die 1. Bundesliga, in der der Rochuslub aktiv ist, hat ihren Saisonstart auf den 5. Juli festgelegt.
Deshalb hat Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler bei den Saisonplanungen auch noch keine Pause eingelegt. Allein: Ob die Tennisspieler jeglicher Spielstärke in ihren jeweiligen Ligen ihre optimale Leistungsfähigkeit werden an den Tag legen können, ist mehr als fraglich. Weil aktuell sämtliche Sportplätze gesperrt sind, ist eine Vorbereitung für die Aktiven des ehemals „weißen Sports“eher schwierig.
Zu den ganz großen Optimisten scheinen die Baseballer der Senators zu zählen. Trotz der Corona-Krise bereiten sie sich weiterhin auf ihr erstes Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen die Ennepetal Raccoons vor. Das Team unter Trainer Sebastian Heisters war nach dem zweiten Aufstieg in Folge im Vorjahr in der zweithöchsten deutschen Spielklasse angekommen. Sofort begannen die Baseballer aus dem Stadtsüden die Planungen für die neue Saison. Sie holten sich mit der Athletic Akademie aus Wuppertal einen Athletik- und Fitnessexperten ins Boot. Die Zweitligamannschaft und die beiden Juniorenteams wurden im
Rahmen einer Bewegungsoptimierung und zusätzlicher Verletzungsprophylaxe sportlich auf die Saison vorbereitet.
Ergänzende zielgerichtete Trainingseinheiten sollten dem für die TSG Benrath startenden Team helfen, sich gegen die starke Konkurrenz aus Bonn oder Paderborn durchzusetzen. „Ob das gelingen wird, weiß man natürlich nicht. Auch weil bereits einige Trainingsmaßnahmen ausgefallen sind und auch noch ausfallen werden. So haben wir uns etwa von unseren Sommercamps verabschiedet“, sagt Senators-Sprecher Thomas Stölzel. Ob es dann am 3. Mai um 12 Uhr auf dem Gelände der TSG Benrath an der Südallee zum „Season Opener“gegen Ennepetal kommt, ist keineswegs sicher.
Zum Leidwesen des extra gegründeten Organisationsteams. Bereits seit Wochen werden die einzelnen Ablaufprozesse geplant und koordiniert. Als prominentester Gast wurde Oberbürgermeister Thomas Geisel eingeladen, der auch sofort zusagte, den ersten Wurf des Spiels vorzunehmen. Flyer, Poster und selbst Verzehrkarten werden liebevoll kreiert, Sponsoren gesucht und aktiviert, der Platz frühzeitig in Bundesligaform gebracht. Alle im Verein investieren viel Zeit – doch den Prognosen vieler Experten zufolge ist es gut möglich, dass die Senators länger warten müssen, als ihnen lieb ist.
„Was ab Mai passiert, darüber haben wir in den Gremien noch keinen Beschluss gefasst“