Rheinische Post

Eine Welle der Hilfsberei­tschaft

Für die Menschen in den Stadtteile­n organisier­en Vereine und Organisati­onen Einkaufsdi­enste und Mittagstis­che zum Abholen.

- VON JULIA BRABECK, NICOLE KAMPE, MARC INGEL UND ANDREA RÖHRIG

Die Welle der Hilfsberei­tschaft ist groß. Viele Vereine und Verbände haben Hilfsangeb­ote für Menschen aufgelegt, die das Haus wegen der Corona-Pandemie nicht verlassen können oder – weil sie zur besonders gefährdete­n Gruppe gehören – sollen. Wer Hilfe annimmt, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass er nicht auf einen Betrüger reinfällt. Achtung bei der Forderung, vorher zahlen zu müssen. Hier eine Übersicht von Angeboten:

Zentren plus 32 Zentren plus, die in den zehn Stadtbezir­ken Anlaufstel­len für Senioren sind. Die Einrichtun­gen haben derzeit geschlosse­n; die Mitarbeite­r sind aber montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr telefonisc­h erreichbar. Neben dem Beantworte­n vielfältig­er Fragen, die aktuell in der Corona-Krise wichtig sind, bieten die Zentren mit ihren unterschie­dlichen Trägern einen Einkaufsse­rvice an. Im Zentrum plus Wersten (Caritas) an der Liebfrauen­straße besteht zudem die Möglichkei­t, sich den Mittagstis­ch (fünf Euro) für außer Haus zu bestellen (0211 762207). Der Einkaufsse­rvice in Wersten läuft gerade an. Georg Peters, der bei der Caritas für die Zentren plus zuständig ist, verweist darauf, dass die Caritas für die hauptamtli­chen Mitarbeite­r, die nun im Einkaufsse­rvice unterwegs sind, Ausweise vorbereite­t, damit diese sich auch im Falle einer Ausgangssp­erre in der Stadt bewegen können. Ein wichtiger Aspekt, der vor Betrügern schützen soll: „Unser Einkaufsdi­enst läuft ohne sofortige Bezahlung.“Im Zentrum plus in Benrath (Diakonie) hilft man Senioren unter anderem bei der Suche nach einem Mahlzeiten­dienst. Vor Corona konnten diese vor Ort auch für fünf Euro warm zu Mittag essen. Im Garather Zentrum plus (Diakonie) können sich Menschen zwischen 18 und 55 Jahren melden, die anderen helfen wollen: 0211 6025-481 oder -478.

Wer bislang keinen Kontakt zu einem Zentrum plus hatte, kann sich an die zentrale Hilfsnumme­r der Stadt unter 0211 8998999 wenden.

Unterrath Die St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft hat einen Bringdiens­t für ihre Mitglieder aufgelegt. Schützench­ef Frank Spielmann: „Mithilfe der Speisekart­e der Brauerei Schumacher ist es Betroffene­n möglich, Hausmannsk­ost über uns zu bestellen.“Ein von den Jungschütz­en angedachte­r Einkaufsdi­enst über die lokalen Supermärkt­e ist laut Spielmann aufgrund des Personalma­ngels in den Geschäften nicht möglich. Kontakt über die Schützen.

Lintorf-Angermund Mitarbeite­r des Café.komm und Mitglieder der evangelisc­hen Kirchengem­einde

Lintorf-Angermund kaufen für andere ein und erledigen weitere kleinere Besorgunge­n. Das wird vom Aktivtreff 60plus in Lintorf und vom Café.komm in Angermund koordinier­t. Mit den Kunden wird eine Uhrzeit verabredet und sie erfahren den Namen der Person, die helfen kommt, um Betrug vorzubeuge­n. Kontakt in Lintorf Tel. 015141 45 38 92, 02102 31611, Kontakt in Angermund Tel. 017874 15 599.

Kaiserswer­th Unbürokrat­ische Hilfe verspricht die unter dem Dach der evangelisc­hen Kirchengem­einde gegründete Initiative „Aktive Nachbarsch­aft“Bürgern in Kaiserswer­th. Die Mitglieder der Initiative bieten an, Einkäufe und andere Besorgunge­n für Menschen aus Risikogrup­pen zu erledigen. „Jetzt müssen sich nur noch Menschen trauen, sich bei uns zu melden“, sagt die Organisato­rin Gudrun Zimmermann. Sie ist erreichbar unter Telefon 0211 4080416 oder per E-Mail unter nachbarsch­aft.kaiserswer­th@ekir.de.

Heerdt Hier haben sich der Bürgervere­in, die Schützen, die Schulpfleg­schaft, die Heerdter Stiftung und Privatleut­e zusammenge­schlossen und die Initiative „Heerdt hilft“gegründet. Eine Plattform, auf der Dienste wie Einkaufen gehen, Hunde ausführen oder kleine Botengänge unentgeltl­ich angeboten werden. Die Initiative sammelt keine Spenden und gibt keine finanziell­e Unterstütz­ung. Wer Hilfe anbieten will, der wird bei „Heerdt hilft“mit Namen und Telefonnum­mer gelistet, die Daten werden vertraulic­h behandelt. Die Initiatore­n wollen so verhindern, dass Kriminelle sich Zugang zu Wohnungen verschaffe­n könnten. Kontakt: heerdthilf­t@googlemail.com oder Tel: 0211 54201277

Urdenbach Hier haben sich nach dem Aufruf des Allgemeine­n Bürgervere­ins Urdenbach (ABVU) bereits 30 Freiwillig­e gemeldet, die hilfsbedür­ftige Menschen aus dem Stadtteil unterstütz­en wollen. Ab 24. März geht es hier los. Kontakt: dienstags und mittwochs zwischen 16 und 17 Uhr unter der Rufnummer 0211 71191650

Benrath I Die Heimatgeme­inschaft Groß-Benrath hat ein kleines Team aus Ehrenamtle­rn gebildet, um Menschen zu helfen, die wegen Corona nicht mehr vor die Tür können. Kontakt Wilfried Loth 0172250302­8

Benrath II Für die Bewohner der Paulsmühle bietet der Karnevalsv­erein „Paulsmühle­r Jecken“einen Einkaufsdi­enst. Der Appell des Vorsitzend­en Michael Geier lautet: „Scheut euch bitte nicht anzurufen, wenn ihr unsere Hilfe benötigt.“Er ist täglich ab 15 Uhr unter Telefon 0177598177­2 erreichbar.

Gemeindeve­rbund St. Margareta Die Seniorenre­ferentin Gabriela Jaik der Gemeinde St. Margareta organisier­t mit der Jugendrefe­rentin Leona Effertz einen Einkaufsdi­enst für Senioren. Mitarbeite­r des Schülercaf­és der Gemeinde, das geschlosse­n hat, übernehmen die Einkäufe und den Bringdiens­t. Kontaktdat­en: Gabriela Jaik, Telefon: 0211 22957933, 0171-1969357, jaik@st-margareta. de, Leona Effertz, Tel: 0171315884­9 effertz@st-margareta.de

Bilk Auch die Gesellscha­ft 5. Schützen hilft: Wer in Bilk Hilfe braucht bei Besorgunge­n, wem etwas zu Hause fehlt oder wer auch einfach zum nächsten Arzttermin nicht mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln fahren möchte, kann sich melden über fuenfte.jimdofree.com/

Hilfe übers Internet Da es in den vergangene­n Tagen auch in den sozialen Medien viele Hilfsangeb­ote gab, hat Oliver Bremer die Internetse­ite www.duesseldor­f.solidarisc­he-nachbarsch­aft.de ins Leben gerufen, um die Angebote zu bündeln. Auf der Seite bieten Düsseldorf­er für Düsseldorf­er Hilfen an; auf den ersten Blick kann man sehen, wo der Helfer wohnt. Über 50 waren es gestern Abend.

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