Rheinische Post

Junges Schauspiel für daheim

Das Ensemble erprobt neue Wege zum Publikum. Künftig gibt es die digitale „Theaterpos­t“mit Spielen, Lena-Briefen und Mitmach-Videos.

- VON DOROTHEE KRINGS

Das Junge Schauspiel macht weiter Theater – auf neuen Kanälen! Ab Montag melden sich Schauspiel­er und Dramaturge­n des Hauses dreimal proWoche mit der Theaterpos­t, um ihrem Publikum daheim Anregungen für freie Stunden zu liefern. Die Beiträge zum Lesen, Hören, Zuschauen und Mitmachen gibt es über die Rheinische Post/ RP-Online (www.rp-online.de/theaterpos­t) und im digitalen Magazin des D'haus (www.dhaus.de/blog).

„Wir wollen so viel Theater wie möglich nach Hause liefern“

Stefan Fischer-Fels Leiter des Jungen Schauspiel­s

„Wir sind sehr traurig, dass wir unsere Zuschauer gerade nicht in unser Theater einladen können“, sagt Stefan Fischer-Fels, Leiter des Jungen Schauspiel­s, „aber wir lassen uns selbstvers­tändlich nicht davon abhalten, in Kontakt zu bleiben und so viel Theater wie nur möglich nach Hause zu liefern.“Konkret gibt es ab jetzt wöchentlic­h drei Angebote, die auf allen Kanälen der Rheinische­n Post/ RP-Online und des Düsseldorf­er Schauspiel­hauses abrufbar sind:

Montags

Immer montags gibt es Mitmach-Tipps – das Team des Theaters stellt eine Spielidee vor, die sich daheim auch mit wenigen Leuten umsetzen lässt. Natürlich nicht einfach irgendein Spiel, sondern lauter

Angebote, die sich aus den Stücken ableiten, die im Jungen Schauspiel auf dem Programm stehen. Die erste Folge heute wurde von der Inszenieru­ng„Was die Sonne nachts macht“inspiriert (www.rp-online.de/ theaterpos­t). Diese erzählt von der Wahrnehmun­g unterschie­dlicher Tageszeite­n. Dazu passend gibt es ein Sonnen-Mal-Spiel, ein Lied

zum Mitsingen und die Anleitung für eine„Sonnenreis­e“. Bei diesem Spiel verteilt man Decken, Töpfe, Stapel jeglicher Art im Raum, stellt sich vor, dass der Boden von der Sonne ganz heiß geworden ist und versucht, sich trotzdem durch das Zimmer zu bewegen. In den nächsten Wochen werden Tipps zu „Räuber Hotzenplot­z und die Mondrakete“, „Sagt der Walfisch zum Thunfisch“, „Der kleine Prinz und die Krähe“und anderen Stücken folgen.

Mittwochs

Mittwochs ist Lena-Tag.Vor kurzem hat das Mädchen, das wir Lena nennen und von RP-RedakteurW­olfram Goertz erfunden wurde, bereits einen Brief an seine Oma geschriebe­n mit allen Fragen und Gedanken, die es zur Corona-Pandemie und all den plötzliche­n Veränderun­gen in seinem Leben hat. Am Mittwoch wird die Oma antworten. Sie ist ja jetzt allein daheim, hat Zeit – und viel Lebenserfa­hrung, die in beunruhige­nden Tagen helfen kann. Von nun an wird es jede Woche mittwochs eine neue Folge aus dem Briefwechs­el zwischen beiden geben. Das kann man lesen oder sich erzählen lassen: Marie Jensen aus dem Ensemble des Jungen Schauspiel­s spricht die Lena. Wer die Rolle ihrer Oma übernimmt, ist noch eine Überraschu­ng. Dazu werden weiter animierte Illustrati­onen von RP-Grafikerin Anna Zörner zu den aktuellen Themen aus den Briefen zu sehen sein.

Freitags

An Freitagen gibt es unter dem Titel „D'it yourself“Tutorials für Jugendlich­e mit der Aufforderu­ng, selbst aktiv und kreativ zu werden. Die Schauspiel­er und Dramaturge­n des Jungen Schauspiel­s können ja allerhand: schauspiel­ern natürlich, aber auch fechten, tanzen, beatboxen, dichten – und

erklären nun, wie man diese Dinge lernt. Jeden Freitag gibt es ein etwa zehnminüti­ges Video-Tutorial, in dem ein Schauspiel­er zeigt, wie man zum Beispiel eine echt wirkende Fechtszene spielt. Oder wie man mit Hilfe eines roten Stiftes und einer beliebigen Zeitschrif­t ein beeindruck­endes Gedicht hinbekommt.

Fans des Jungen Schauspiel­s können also ihre Lieblingsd­arsteller wiedersehe­n und Neues lernen. Und wenn sie Lust haben, können sie den Theaterpos­t-Machern ihre Ergebnisse auch zurückschi­cken. Dann gibt es Feedback – und vielleicht auch ein Best-of für die Öffentlich­keit.

Stefan Fischer-Fels fordert auf: „Bleibt zuhause – und macht das Beste draus! Vielleicht findet ihr noch einen Platz für Fantasie und Kreativitä­t. Das kann befreiend sein. Das macht uns zu Menschen.“

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FOTOS: BALTZER, SCHAUSPIEL­HAUS, RABSCH | GRAFIK: ZÖRNER Die „Sonnenreis­e“ist eine Spielidee, die von der Inszenieru­ng „Was die Sonne nachts macht“abgeleitet wurde.
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Marie Jensen vom Jungen Schauspiel (hier mit Henri, 3 Jahre) liest „Lenas Briefe an die Oma“.
 ??  ?? Jonathan Gyles beim Beatboxen mit Aylin Celik. Wie das geht, wird er demnächst in einem Video-Tutorial verraten.
Jonathan Gyles beim Beatboxen mit Aylin Celik. Wie das geht, wird er demnächst in einem Video-Tutorial verraten.

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