Breuer wünscht schärfere Regeln
Der Bürgermeister hätte die bayerischen Ausgangs-Beschränkungen bevorzugt.
NEUSS Geht es nach Bürgermeister Reiner Breuer, dann hätten die am Sonntag von der Bundesregierung verkündeten neuen Ausgangs-Beschränkungen schärfer ausfallen können. „Ich denke, dass die Regelung in Bayern Sinn macht, wo man das Haus nur noch mit einem triftrigen Grund verlassen darf.“Nun gehe es jedoch darum, dass Ordnungsamt und Polizei im Schulterschluss die neuen Regeln „mit strengen Kontrollen“konsequent umsetzen.
Die Einsatzkräfte sind unter anderem dazu aufgefordert, Ansammlungen von mehr als zwei Personen aufzulösen. Davon ausgenommen sind Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. Die neue Regelung durchzusetzen, wird nach Angaben von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke allerdings „eine Menge Arbeit“.
Bereits für das vergangene Wochenende waren Polizei und Ordnungsamt angehalten worden, intensive Kontrollen vorzunehmen und Gruppen – zu diesem Zeitpunkt noch ab fünf Personen – aufzulösen. Allein das Neusser Ordnungamt war mit 20 Streifen unterwegs.„Ich habe die Rückmeldung bekommen, dass sich viele Menschen an die Regelung gehalten haben, es musste nicht oft eingegriffen werden“, so Petrauschke.
Am Sonntag hat der Rhein-Kreis zudem die aktuellen Corona-Zahlen vorgelegt. Daraus geht hervor: Aktuell ist im Rhein-Kreis bei 133 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Mittlerweile drei Erkrankte sind an den Folgen der Infektion gestorben. Nach dem ersten Fall am Freitag waren am Samstag zwei weitere Tote gemeldet worden. Dabei handelte es sich um eine 84-Jährige aus Dormagen und einen 92-Jährigen aus Rommerskirchen.
402 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 1112 Personen als begründeteVerdachtsfälle auf Empfehlung des Kreis-Gesundheitsamtes durch die jeweilige Stadt in Quarantäne gesetzt.
Auf zwei Stationen des Seniorenheims St. Hubertusstift in Neuss wurde bei insgesamt fünf Bewohnern und drei Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die infizierten Bewohner wurden in der Einrichtung isoliert. Der Rhein-Kreis Neuss hat für die Einrichtung einen Aufnahmestopp verhängt. Mit dem Betreiber wurden Maßnahmen abgestimmt, um eine Durchmischung von Bewohnern und Personal zu verhindern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird überprüft. Alle weiteren Bewohner mit Krankheitssymptomen sowie die Mitarbeiter der Einrichtung werden auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Die Einrichtung wurde zum Infektionsschutz durch die Kreisverwaltung mit Schutzkleidung ausgestattet.