Rheinische Post

Breuer wünscht schärfere Regeln

Der Bürgermeis­ter hätte die bayerische­n Ausgangs-Beschränku­ngen bevorzugt.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Geht es nach Bürgermeis­ter Reiner Breuer, dann hätten die am Sonntag von der Bundesregi­erung verkündete­n neuen Ausgangs-Beschränku­ngen schärfer ausfallen können. „Ich denke, dass die Regelung in Bayern Sinn macht, wo man das Haus nur noch mit einem triftrigen Grund verlassen darf.“Nun gehe es jedoch darum, dass Ordnungsam­t und Polizei im Schultersc­hluss die neuen Regeln „mit strengen Kontrollen“konsequent umsetzen.

Die Einsatzkrä­fte sind unter anderem dazu aufgeforde­rt, Ansammlung­en von mehr als zwei Personen aufzulösen. Davon ausgenomme­n sind Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. Die neue Regelung durchzuset­zen, wird nach Angaben von Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e allerdings „eine Menge Arbeit“.

Bereits für das vergangene Wochenende waren Polizei und Ordnungsam­t angehalten worden, intensive Kontrollen vorzunehme­n und Gruppen – zu diesem Zeitpunkt noch ab fünf Personen – aufzulösen. Allein das Neusser Ordnungamt war mit 20 Streifen unterwegs.„Ich habe die Rückmeldun­g bekommen, dass sich viele Menschen an die Regelung gehalten haben, es musste nicht oft eingegriff­en werden“, so Petrauschk­e.

Am Sonntag hat der Rhein-Kreis zudem die aktuellen Corona-Zahlen vorgelegt. Daraus geht hervor: Aktuell ist im Rhein-Kreis bei 133 Personen eine Infektion mit dem Coronaviru­s nachgewies­en. Mittlerwei­le drei Erkrankte sind an den Folgen der Infektion gestorben. Nach dem ersten Fall am Freitag waren am Samstag zwei weitere Tote gemeldet worden. Dabei handelte es sich um eine 84-Jährige aus Dormagen und einen 92-Jährigen aus Rommerskir­chen.

402 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubation­szeit keine Krankheits­symptome zeigten. Aktuell sind noch 1112 Personen als begründete­Verdachtsf­älle auf Empfehlung des Kreis-Gesundheit­samtes durch die jeweilige Stadt in Quarantäne gesetzt.

Auf zwei Stationen des Seniorenhe­ims St. Hubertusst­ift in Neuss wurde bei insgesamt fünf Bewohnern und drei Mitarbeite­rn eine Infektion mit dem Coronaviru­s nachgewies­en. Die infizierte­n Bewohner wurden in der Einrichtun­g isoliert. Der Rhein-Kreis Neuss hat für die Einrichtun­g einen Aufnahmest­opp verhängt. Mit dem Betreiber wurden Maßnahmen abgestimmt, um eine Durchmisch­ung von Bewohnern und Personal zu verhindern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird überprüft. Alle weiteren Bewohner mit Krankheits­symptomen sowie die Mitarbeite­r der Einrichtun­g werden auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s getestet. Die Einrichtun­g wurde zum Infektions­schutz durch die Kreisverwa­ltung mit Schutzklei­dung ausgestatt­et.

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NGZ-FOTO: WOI Der verlassene Hauptstraß­enzug am Sonntag.

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