Gut getaktet
Seilbahn
Es ist schon erstaunlich, wie hier mit Fahrgastkapazitäten argumentiert wird, um eine Seilbahn zu begünstigen. Die Straßenbahn kann in Doppeltraktion (2x30 Meter Wagen = 60 Meter Zug), wie auf der Wehrhahnlinie praktiziert, pro Zug 360 Fahrgäste befördern. Bei sechs Fahrten die Stunde (Zehn-Minuten-Takt) entspricht dies einer Beförderungskapazität von 1900 Fahrgästen in der Stunde und die Kapazität ist auf der zukünftig vorhandenen Infrastruktur noch erweiterbar. Im Fünf-Minuten-Takt können dann sogar 3800 Fahrgäste befördert werden, ohne Zusatzinvestitionen in die Infrastruktur. Alternativ können auch zwei Straßenbahnlinien (jeweils im Zehn-Minuten-Takt) mit einem Fünf- Minuten-Takt und einer Kapazität von 230 Fahrgästen pro Zug (40 Meter Wagen), 2560 Fahrgäste in der Stunde befördern. Diese variable Kapazitätsanpassung kann eine Seilbahn nicht leisten und diese muss sogar in der Schwachlastverkehrszeit mit der gebauten Kapazität von 1800 Fahrgästen betrieben werden. Sprich auch dann, wenn nur fünf Fahrgäste mitfahren! Überall, wo Seilbahnen in Deutschland vorgeschlagen wurden, stießen diese auf Ablehnung. Spätestens dann, wenn es um die Trassenfestlegung ging, wurde der Widerstand größer.
In Wuppertal wurde erst im vergangenen Jahr das dortige Projekt beerdigt, nachdem in einem Bürgerentscheid die Mehrheit der Wuppertaler dagegen war. Seilbahnen sind dort nützlich, wo andere Infrastruktur nur sehr schwer zu errichten ist oder große Umwege verkürzt werden können. In Düsseldorf ist dies nicht der Fall. Hier könnte die Stadt schon jetzt mit einer Metrobuslinie auf eigener Spur den Grundstein für eine spätere Straßenbahntrasse legen.