Rheinische Post

Handlungsf­ähigkeit der Städte gewährleis­ten

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Von Tag zu Tag wird deutlicher, welch massiven Domino-Effekt die Corona-Pandemie ausgelöst hat. Mit einem beispiello­sen Hilfspaket müssen Bund und Länder nun der Wirtschaft beispringe­n. Die Antragswel­le auf Kurzarbeit aus allen Branchen wird die Rücklage der Bundesagen­tur für Arbeit schrumpfen lassen. Und da ist es nicht verwunderl­ich, wenn nun auch die Kommunen ihre Hände heben und auf die drohenden finanziell­en Folgen der Krise hinweisen und einen Schutzschi­rm verlangen.

Natürlich gibt es bei den Städten schwarze Schafe, die sich durch eine fehlgeleit­ete Ausgabenpo­litik schon vor Ausbruch von Corona in die finanziell­e Sackgasse manövriert haben. Die Frage muss gestattet sein, ob man einer Stadt beispringe­n muss, die sich ein Multimilli­onen-Euro-Einkaufsze­ntrum auf die grüne Wiese setzt und sich dann wundert, dass ihre Innenstadt ausblutet.

Allerdings gehört zur Wahrheit, dass den Städten und Gemeinden in den vergangene­n Jahren immer weitere Aufgaben im Sozialen übertragen wurden, ohne sie dafür ausreichen­d finanziell auszustatt­en.

Unsere Gesellscha­ft braucht handlungsf­ähige Kommunen.Wir müssen uns weiterhin Bibliothek­en, Theater und Museen leisten. Städte müssen Geld für die Förderung und Ansiedlung neuer Unternehme­n in die Hand nehmen können. Sie müssen für die schwächste­n Glieder der Gesellscha­ft sorgen können.

Ähnlich wie die Wirtschaft, die nun berechtigt­erweise in einer unverschul­deten Situation am Leben gehalten wird, müssen auch unsere Kommunen die Krise überleben und ab dem ersten Tag nach deren Ende wieder in vollem Umfang handlungsf­ähig sein. Dafür müssen sie finanziell­e Hilfe bekommen, ohne jedoch die Verschwend­er aus ihrer Verantwort­ung zu lassen.

BERICHT NRW-STÄDTE WOLLEN RETTUNGSSC­HIRM, WIRTSCHAFT

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