Rheinische Post

Lebensmitt­eltüten vom Gabenzaun gestohlen

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(dsch) Nicht nur die Stadt und die Obdachlose­nhilfe, sondern auch die Düsseldorf­er Bürger zeigen in der aktuellen Krise Solidaritä­t mit Menschen ohne festen Wohnsitz. Nach Vorbild anderer deutscher Städte wurden so genannte Gabenzäune eingericht­et, etwa am Fürstenpla­tz, an der Rheinuferp­romenade und am Kamper Acker. Doch wie sich jetzt zeigt, gibt es auch Menschen, die die Hilfsberei­tschaft anderer ausnutzen.

So haben Passanten am gestrigen Donnerstag beobachtet, wie eine Gruppe von Männern die Tüten, die am Zaun am Rheinufer hingen, runter- und mitgenomme­n haben. Dafür hatten sie sogar eigens einen Rollkoffer dabei, um möglichst viele der Lebensmitt­elspenden für Obdachlose abzutransp­ortieren. Auf Ansprache verschwand­en sie allerdings zügig.

Die Zeugen des Vorfalls fühlen sich nun verunsiche­rt und hinterfrag­en, ob die gut gemeinten Spendentüt­en tatsächlic­h bedarfsger­echt verwendet werden – nämlich als Hilfe für Menschen, die von der Krise besonders schwer betroffen sind.

Trotz solcher Vorfälle wie gestern am Rheinufer hoffen Obdachlose und Obdachlose­nhilfe weiter auf die Solidaritä­t der Menschen, auf die sie in der aktuellen Situation mehr als sonst angewiesen sind. An den Gabenzäune­n werden beispielsw­eise Plastiktüt­en mit Lebensmitt­eln, Hundefutte­r und Hygienepro­dukten aufgehängt, an denen sich Obdachlose bedienen können. Am Fürstenpla­tz bittet ein Zettel Passanten um Rücksicht: Jeder solle sich nur etwas nehmen, wenn er auf die Spenden angewiesen sei – und nur jeweils eine Tüte, damit viele Bedürftige versorgt werden könnten.

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