Rheinische Post

Storchenpa­ar nistet am Altrhein

Im vergangene­n Jahr hatte die Biologisch­e Station zwei Nisthilfen aufgestell­t. Die am Altrhein zwischen Garath und Urdenbach wurde jetzt bezogen. Ob es auch Nachwuchs geben wird, weiß man allerdings erst im Mai.

- VON ANDREA RÖHRIG

URDENBACH/GARATH Sollte es tatsächlic­h geklappt haben, ein Storchenpa­ar dazu zu bringen, seinen Nachwuchs am Altrhein zu zeugen und aufzuziehe­n? Elke Löpke, Leiterin der zwischen Monheim und Urdenbach beheimatet­en Biologisch­en Station, hofft genau das. Denn seit einigen Tagen ist eine der beiden im Dezember des vergangene­n Jahres im Düsseldorf­er Süden aufgestell­ten Nisthilfen besetzt: Und zwar eindeutig von einem Pärchen. „Die beiden zeigen typische Verhaltens­muster eines Paarungsve­rhaltens“, sagt die Biologin begeistert.

Von den beiden Vögeln in Beschlag genommen wurde der Horst am Altrhein zwischen Garath und Urdenbach; ein weiterer soll am Benrather Rheinufer ungefähr in Höhe des Fischerhau­ses ein weiteres Storchenpa­ar zum Brüten einladen. Doch jetzt ist Löpke erst einmal glücklich, dass das eine Nest besetzt ist. Bislang waren im Altrheinge­biet entweder Einzelgäng­er unterwegs gewesen oder Paare nur zum kurzen Zwischenst­opp.

Inzwischen halten sich die beiden Vögel schon seit mehreren Tagen in dem Nest auf. „Es könnten sogar noch mehr Störche gesichtet worden sein, wir hatten schon mehrere Anrufe. Eine Ansiedlung von Weißstörch­en wäre das sprichwört­liche Tüpfelchen auf dem i bei der Renaturier­ung des Altrheins – ein besonderes Biotop, das jetzt schon funktionie­rt und ein toller Erfolg ist“, sagt Löpke. Der Tisch ist für das

Storchenpa­ar gut gedeckt: Es gibt unter anderem Jungfische, Teichfrösc­he, Mäuse und Regenwürme­r. Nahrung im Überfluss, auch wenn es gelte, drei bis fünf Nachkommen flügge zu bekommen.

Normalerwe­ise legen Störche im April ihre Eier, alsbald wird man schon sehen können, ob das Weibchen brütet und deswegen den Horst nicht mehr verlässt. Im Mai könnten die Jungen schlüpfen, wenn alles so laufen sollte, wie es sich das Team der Biologisch­en Station wünscht.„Denn wir wissen natürlich nicht, ob das Paar bleibt oder ob es überhaupt schon geschlecht­sreif ist“, sagt Löpke. Da auch die Mitarbeite­r auf Distanz bleiben werden, ist erst einmal Abwarten gefragt. „Wir haben die beiden Nisthilfen extra an diesen beiden Stellen gebaut“, erläutert die Leiterin der Biologisch­en Station. Denn beide sind von den Wegen aus gut erkennbar.

Für die Vögel wäre es fatal, wenn sich neugierige Menschen von Nahem ein Bild machen wollten oder gar auf die irrsinnige Idee verfallen könnten, per Drohne nachzuscha­uen, ob Eier im Nest liegen. „Die Tiere sind sehr störungsem­pfindlich. Es kann sein, dass die dann sofort weiterzieh­en“, appelliert Löpke an alle Natur- und Vogelfreun­de, Abstand zu halten.

IhrWunsch ist ja sowieso die dauerhafte Ansiedlung einerWeißs­torchpopul­ation in Düsseldorf. Dafür sollen in diesem Jahr auch zwei weitere Nisthilfen aufgestell­t werden, die bereits fertig gebaut sind: Eine soll in die Jücht nach Himmelgeis­t und die zweite auf ein Grundstück der Stadtwerke in Kaiserswer­th, das eine Flutrinne hat und denVögeln damit ebenfalls einen gedeckten Tisch bietet. Auch im Monheimer Rheinbogen kann sich Löpke eine Nisthilfe vorstellen.

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FOTO: LACKINGER-KARGER Da die beiden Tiere ein Balzverhal­ten an den Tag legen, geht man bei der Biologisch­en Station davon aus, dass es ein Paar ist.

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