Krankenpfleger sind frustriert über leere Regale
MEERBUSCH (stz) Krankenpfleger machen Tag für Tag einen schweren Job und das gilt seit dem Ausbreitung des Coronavirus noch einmal ganz besonders. Gleichzeitig müssen sie wegen ihres vergleichsweise geringen Verdienstes gut mit ihrem Geld haushalten. Zwei junge Meerbuscher, die nicht namentlich genannt werden möchten und als Krankenpfleger auf einer Intensivstation in einem Düsseldorfer Krankenhaus arbeiten, haben sich nun an unsere Redaktion gewandt, um ihrem Frust beim Einkaufen Luft zu machen.
„Wenn wir nach unserem Nachtdienst frühmorgens kurz nach sieben einkaufen, dann sind die Regale noch nicht eingeräumt“, sagt die 35-jährige Krankenpflegerin, die mit ihrer Tochter und ihrem Lebensgefährten in Meerbusch wohnt. Nach der Frühschicht seien am frühen Nachmittag günstige Marken bei Nudeln oder Milch oft ausverkauft, übrig seien meist nur die teureren Premium-Produkte. An freien Tagen sei es dann nicht möglich auszuschlafen, weil sie auf Lebensmitteljagd gehen müssten. Das letzte Toilettenpapier hatten sie vor vier Wochen ergattert, als ihnen noch nicht klar war, dass es knapp werden würde. „Es wird immer gesagt, es seien keine Hamsterkäufe nötig, es sei genug Ware da“, sagt die Krankenpflegerin, „das sehe ich aber nicht“.
In anderen europäischen Ländern würden Supermärkte eine Zeit reservieren, in der nur Rentner und Krankenhausmitarbeiter, Feuerwehrleute und Polizisten öffnen. Das wünschen sich die Krankenhausmitarbeiter auch für Deutschland. Eine andere Möglichkeit sei, dass die Supermärkte einen Teil der schnell vergriffenen Waren für die Helfer zurückhalten, die sich beim Einkauf ausweisen.