Rheinische Post

Stadt erhebt keine Elternbeit­räge im April für Kita, OGS und Tagespfleg­e

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MEERBUSCH (RP) Vor dem düsteren Hintergrun­d der Corona-Krise gibt es für Eltern in Meerbusch eine gute Nachricht: Für den Monat April wird die Stadt keine Elternbeit­räge für den Besuch von Kindertage­sstätten, der Tagespfleg­e und des Offenen Ganztags erheben. Die Landesregi­erung wird sich am Ausgleich der Einnahmeau­sfälle zur Hälfte beteiligen. Insgesamt werden Erziehungs­berechtigt­e von rund 3500 Meerbusche­r Kindern von der Zahlungspf­licht freigestel­lt. Ebenfalls nicht abgebucht werden Verpflegun­gskosten für die Kleinen. Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage sieht die Regelung positiv: „Ich bin froh, dass die Landesregi­erung so schnell eine landeseinh­eitliche Lösung gefunden hat, die allen Familien jetzt hilft. Auf diese Weise gibt es keinen Flickentep­pich mit unterschie­dlichen Lösungen einzelner Kommunen oder Kreise.“Die Entscheidu­ng zum Beitragsve­rzicht sei auch bei den Meerbusche­r Ratsfrakti­onen auf breite Zustimmung gestoßen.

Die Stadtkasse war auf die neue Situation bereits vorbereite­t. Das automatisi­erte Einzugsver­fahren für die Elternbeit­räge wurde sofort gestoppt, Mahnverfah­ren wurden eingestell­t. Eltern, die ihren Beitrag per Dauerauftr­ag überweisen, müssen den Auftrag bei ihrem Geldinstit­ut selbst zurücknehm­en. Die Stadt nimmt durch die am 26. März von der Landesregi­erung verkündete Regelung bei gleichblei­benden Kosten deutlich weniger Geld ein. Im Bereich der Kindertage­sstätten und der Kindertage­spflege fließen rund 200.000 Euro weniger in den Stadtsäcke­l (weitere 200.000 Euro Verlust gleicht wie vereinbart das Land NRW aus). Für den Bereich der Offenen Ganztagssc­hule gibt es eine Mindereinn­ahme von 40.000 Euro. Ohne die 50-prozentige Erstattung durch das Land läge die Mindereinn­ahme bei 80.000 Euro.

Auch die Eltern von Jungen und Mädchen, die als „unentbehrl­iche Schlüsselp­ersonen in systemrele­vanten Berufen“arbeiten, müssen für April keinen Beitrag zahlen. In den acht Meerbusche­r Grundschul­en wurden in dieser Woche 31 Kinder notbetreut, in den vier weiterführ­enden Schulen haben insgesamt nur drei Kinder die Notgruppen besucht, weil ihre Eltern im Job unabkömmli­ch sind.

In den 27 Kitas im Stadtgebie­t, die sonst von rund 2100 Kindern besucht werden, waren zuletzt 44 Jungen und Mädchen in der Notbetreuu­ng. Gegenüber der Vorwoche – zu diesem Zeitpunkt wurden laut Landeserla­ss nur Kinder aufgenomme­n, wenn beide Elternteil­e in systemrele­vanten Berufen arbeiten – waren es noch 15 Kinder weniger.

In der Tagespfleg­e, die ebenfalls von der Stadt finanziert wird, betreuen im Normalfall insgesamt 68 Tagesmütte­r und -väter 260 Kinder unter drei Jahren. In dieser Woche brauchten nur sieben Kinder Notbetreuu­ng.

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FOTO: MONIKA SKOLIMOWSK­A/DPA In den Kitas gibt es zurzeit nur eine Notbetreuu­ng von Kindern, deren Eltern in systemrele­vanten Berufen arbeiten.

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