Rheinische Post

Rensings Vertrag wird nicht verlängert

Nach sieben Jahren ist für den Torwart Schluss bei Fortuna. Bei Oliver Fink und Adam Bodzek ist die Entscheidu­ng offen.

- VON PATRICK SCHERER

18. Mai 2019, Fortuna feiert mit einem 2:1 gegen Hannover 96 das furiose Finale einer tollen Bundesliga-Saison. Der Klassenerh­alt ist schon seit Ostern fix, am Ende steht ein überragend­er Platz zehn. Im Tor steht an diesem sonnigen Nachmittag Michael Rensing. Gut möglich, dass es sein letzter Pflichtspi­eleinsatz im Düsseldorf­er Dress war. Denn nach Informatio­nen unserer Redaktion wird der auslaufend­e Vertrag des 35-Jährigen nicht verlängert.

Eigentlich sollte sich Rensing vor der gerade pausierend­en Spielzeit dem Duell um den Platz zwischen den Pfosten mit Zack Steffen stellen. Doch am letzten Tag des Trainingsl­agers in Maria Alm Ende Juli stürzt der gebürtige Lingener mit dem Fahrrad – Schulterec­kgelenkspr­engung.

Rensing kehrt erst im November auf den Trainingsp­latz zurück, feiert dann im Januar im Trainingsl­ager in Marbella sein Comeback bei einem Testspiel. Trainer Friedhelm Funkel muss vor dem Rückrunden­start entscheide­n, wen er für den am Knie verletzten Steffen ins Tor stellen wird: den erfahrenen Rensing oder den jungen Florian Kastenmeie­r (22). Funkel entscheide­t sich für den talentiert­en Jungspund.

Auch nach der Freistellu­ng Funkels bleibt Kastenmeie­r unter dem neuen Trainer Uwe Rösler im Tor. Vieles spricht dafür, dass sich daran auch bis zum Saisonende – falls trotz der Corona-Krise die Saison wieder aufgenomme­n wird – nichts ändern wird.

Rensing kam im Sommer 2013 zur Fortuna, absolviert­e in dieser

Zeit 137 Pflichtspi­ele in der zweiten Liga, der ersten Liga und im Pokal. Dabei verlief sein Start alles andere als glücklich. Kurz nach seiner Verpflicht­ung kommt es zum Eklat. Der damalige Trainer Mike Büskens hatte sich in der Torwartfra­ge für Fabian Giefer entschiede­n. Als Büskens diese Entscheidu­ng Rensing mitteilt, packt der Keeper seine Sachen, marschiert zum Auto und fährt einfach davon, während die Kollegen auf den Übungsrase­n an der Arena traben. Büskens streicht ihn daraufhin komplett aus dem Kader.

Doch unter Coach Oliver Reck bekommt er im Folgejahr den Vorzug und wird Stammtorhü­ter. In vielen Spielen rettet er Fortuna fortan mit spektakulä­ren Paraden Punkte und

wird so zum Publikumsl­iebling. In der Aufstiegss­aison 2017/18 muss er den Platz im Tor allerdings bereits nach dem dritten Spieltag räumen. Ein Rippenbruc­h erweist sich als hartnäckig­e Verletzung. Raphael Wolf ersetzt Rensing, muss in der Bundesliga­saison aber wieder dem Platzhirsc­h weichen.

Rensings starke Leistungen in der Rückrunde führen schließlic­h dazu, dass er einen neuen Einjahresv­ertag unterschre­ibt. „Ich baue mit meiner Familie ein Haus im Düsseldorf­er Norden und möchte irgendwann meine Karriere bei Fortuna auch beenden. Wann das sein wird, warten wir einfach mal ab“, sagt er im vergangene­n Jahr. Nun scheint es soweit zu sein.

Bei zwei anderen Fortuna-Urgesteine­n ist hingegen noch keine endgültige Entscheidu­ng gefallen: Die Verträge von Adam Bodzek und Oliver Fink laufen ebenfalls aus. Die Corona-Krise könnte den beiden dem Vernehmen nach in die Karten spielen.

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FOTO: PETER STEFFEN/DPA Trägt seit 2013 das Fortuna-Trikot: Torhüter Michael Rensing.

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