Kalenderblatt
Italien: Die Erdbeben von L`Aquila
Es war noch dunkel, als in
Mittelitalien die Erde bebte.
Die Region der Abruzzen wird häufig von Erdbeben getroffen.
Auch die Stadt L'Aquila hat in ihrer langen Geschichte Zerstörungen erlebt. Doch das Erdbeben, das um halb vier morgens des 6. April 2009 über die Stadt hereinbrach, war besonders verheerend. Das Epizentrum war nur wenige Kilometer von der Altstadt entfernt. Das Beben traf die Innenstadt, aber vor allem den östlichen Stadtrand und die östlich gelegenen Dörfer. Onna, ein Dorf, das als Stadtteil zu L'Aquila gehört, wurde zu mehr als 90 Prozent zerstört. 42 der mehr als 300 Todesopfer stammten aus diesem Ort, der vor dem Beben nur 280 Einwohner hatte. In der betroffenen Region brachen mehr als 15.000 Gebäude zusammen, rund 67.000 Menschen wurden obdachlos. Sie mussten vorübergehend in Zeltstädten leben, einige wurden von Hotels an der Adriaküste aufgenommen. Dem großen Erdbeben waren mehrere kleine Beben vorangegangen, die aber von den Fachleuten nicht richtig gedeutet wurden. In den Tagen darauf folgten Nachbeben, die die Rettungsund Bergungsmaßnahmen erschwerten. Die Katastrophe weckte die Hilfsbereitschaft zahlreicher Nachbarländer. Deutschland engagierte sich besonders für den Wiederaufbau von Onna. Der Autobauer Ferrari spendete, mehrere italienische Formel-1-Fahrer sammelten Hilfsgelder. Ein Benefizkonzert mit Stars der italienischen Musikszene brachte mehr als anderthalb Millionen Euro. Doch obwohl der Wiederaufbau von L'Aquila sofort begonnen wurde, sind die Zerstörungen des Erdbebens von 2009 noch heute zu sehen.