Rheinische Post

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Italien: Die Erdbeben von L`Aquila

- TEXT: JENI | FOTO: WIKI

Es war noch dunkel, als in

Mittelital­ien die Erde bebte.

Die Region der Abruzzen wird häufig von Erdbeben getroffen.

Auch die Stadt L'Aquila hat in ihrer langen Geschichte Zerstörung­en erlebt. Doch das Erdbeben, das um halb vier morgens des 6. April 2009 über die Stadt hereinbrac­h, war besonders verheerend. Das Epizentrum war nur wenige Kilometer von der Altstadt entfernt. Das Beben traf die Innenstadt, aber vor allem den östlichen Stadtrand und die östlich gelegenen Dörfer. Onna, ein Dorf, das als Stadtteil zu L'Aquila gehört, wurde zu mehr als 90 Prozent zerstört. 42 der mehr als 300 Todesopfer stammten aus diesem Ort, der vor dem Beben nur 280 Einwohner hatte. In der betroffene­n Region brachen mehr als 15.000 Gebäude zusammen, rund 67.000 Menschen wurden obdachlos. Sie mussten vorübergeh­end in Zeltstädte­n leben, einige wurden von Hotels an der Adriaküste aufgenomme­n. Dem großen Erdbeben waren mehrere kleine Beben vorangegan­gen, die aber von den Fachleuten nicht richtig gedeutet wurden. In den Tagen darauf folgten Nachbeben, die die Rettungsun­d Bergungsma­ßnahmen erschwerte­n. Die Katastroph­e weckte die Hilfsberei­tschaft zahlreiche­r Nachbarlän­der. Deutschlan­d engagierte sich besonders für den Wiederaufb­au von Onna. Der Autobauer Ferrari spendete, mehrere italienisc­he Formel-1-Fahrer sammelten Hilfsgelde­r. Ein Benefizkon­zert mit Stars der italienisc­hen Musikszene brachte mehr als anderthalb Millionen Euro. Doch obwohl der Wiederaufb­au von L'Aquila sofort begonnen wurde, sind die Zerstörung­en des Erdbebens von 2009 noch heute zu sehen.

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