Zahlungsprobleme: Stadtwerke bieten Hilfe an
NEUSS (NGZ) Die Stadtwerke Neuss bemühen sich mit einer neu eingerichteten E-Mail-Adresse um individuelle Lösungen für Energiekunden, die akut durch die Corona-Krise in finanzielle Engpässe geraten sind. Unter zahlungshilfe@stadtwerke-neuss.de können sich ab sofort Privatkunden und Kleinstunternehmen mit Beratungsbedarf melden. „Es geht vor allem darum, den Kunden, die von dem ab 1. April 2020 wirksam gewordenen Leistungsverweigerungsrecht Gebrauch machen wollen, Alternativen zur Zahlungsaussetzung anzubieten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz.
Nach dem frisch verabschiedeten Gesetz können Privatpersonen und Kleinstunternehmen zunächst bis zum 30. Juni die Abschlagszahlungen für Strom, Wärme und Gas aussetzen. Privatpersonen allerdings müssen zum Beispiel Kurzarbeit oder Teilzeit nachweisen, in jedem Fall aber, dass sie aufgrund der Krise bei Fortzahlung der Leistung ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können. Für Renten- und Leistungsbezieher gilt diese neue Regelung nicht. Kleinstunternehmen dürfen nicht mehr als zehn Mitarbeiter und zwei Millionen Euro Jahresumsatz haben und müssen ebenfalls darlegen, dass die Pandemie ursächlich ist für akute Zahlungsschwierigkeiten.
Den Hintergrund der Stadtwerke-Initiative erklärt Vertriebsleiter Matthias Braun: „Kunden, die jetzt gesetzlich gestützt ihre Energie-Rechnung ruhen lassen, sind letztendlich nicht von der Zahlungspflicht entbunden und haben nach Ablauf der gesetzlichen Sonderregelung, zurzeit also ab 1. Juli 2020, eine Rechnung zu begleichen, die kumuliert alle aufgelaufenen Forderungen enthält. Wir glauben, dass die zeitliche Verlagerung des Problems in vielen Fällen nicht die beste Lösung ist, vielleicht sogar ganz im Gegenteil.“