Rheinische Post

Zurück im Kanzleramt

Angela Merkel führt ihre Amtsgeschä­fte wieder aus der Willy-Brandt-Straße.

- Ihre Meinung? Schreiben Sie unserer Autorin: kolumne@rheinische-post.de EVA QUADBECK

Teflon-Kanzlerin wird Angela Merkel immer wieder genannt – meistens von ihren Kritikern. Es zielt darauf, dass an dieser Frau einfach nichts hängenblei­bt, keine Krise, keine negative Schlagzeil­e, keine Kritik. Insbesonde­re aus der Sicht ihrer Gegner bietet sie zu wenig Angriffsfl­äche.

Das Coronaviru­s jedenfalls ist auch nicht bis zu Merkel durchgedru­ngen, wie die Weltöffent­lichkeit nun nach drei negativen Tests weiß. Die Bundeskanz­lerin war von einem Arzt geimpft worden, der wenig später selbst positiv auf das Coronaviru­s getestet worden war. Da liegt es nahe, dass es auch Merkel erwischt haben könnte, weshalb sich die Bundeskanz­lerin für zwei Wochen ins Homeoffice zurückzog. Aber nein, wahrschein­lich hat Merkel einfach Glück gehabt, dass der betroffene Mediziner nicht lange und nicht nah genug bei ihr war, um das Virus zu übertragen. Zum Teflon-Image passt der Befund „Negativ in Sachen Coronaviru­s“allerdings auch: noch nicht einmal das hochanstec­kende Virus konnte an ihr hängenblei­ben.

Merkels robustes Naturell ist legendär. Während ihrer gesamten mehr als 14-jährigen Amtszeit fiel die Kanzlerin nur einmal für längere Zeit aus – nicht wegen eines Infekts oder einer dringend notwendige­n Operation. Vielmehr hatte sie sich 2014 im Winterurla­ub beim Langlauf einen Bruch des Beckenring­s zugezogen und konnte schlecht laufen und schlecht sitzen. Schon damals erprobte sie das Homeoffice.

Im vergangene­n Jahr zeigte Merkel zudem mehrfach Schwäche in der Öffentlich­keit, als sie bei offizielle­n Anlässen unkontroll­iert zitterte. Seitdem darf sie im In- und Ausland sitzen, wenn die Nationalhy­mnen gespielt werden. Wegen der Corona-Krise entfallen die Rote-Teppiche-Termine zurzeit ohnehin.

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