So schneidern Sie sich eine Maske
Immer mehr Firmen, aber auch Privatpersonen nähen einfache Mund-Nase-Masken. Das Tragen in der Öffentlichkeit verringert die Verbreitung des Virus. In wenigen Arbeitsschritten lässt sich eine Maske herstellen.
DÜSSELDORF (RP) Normalerweise beliefert das Bielefelder Unternehmen DZA die großen Autohersteller – nun werden auf zwei Anlagen Atemschutzmasken gefertigt. Rund zwei Millionen Stück werden wöchentlich hergestellt. Auch andere Firmen haben ihre Produktion in Teilen umgestellt. So fabriziert der Anlagenbauer Reifenhäuser in Troisdorf ein spezielles Vlies für Masken. Auch Textilhersteller wie Trigema und Eterna lassen einfache Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) nähen, genauso wie viele Initiativen und Tausende Privatpersonen. Das Saarland hat die Aktion „Flinke Finger für helfende Hände“ins Leben gerufen, um Bürger zu animieren, Masken zu nähen. Der Bedarf ist riesig: Alleine in Deutschland werden nach Schätzungen etwa eine Milliarde Masken benötigt.
Sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch das Robert-Koch-Institut haben mittlerweile ihre Einstellung zum Tragen von einfachen MNS-Masken in der Öffentlichkeit geändert. Zertifizierte Schutzmasken (FFP2/3) sollen allerdings medizinischem Personal vorbehalten bleiben. Demnach verringern aber selbst einfache Masken, wenn sie beispielsweise im Supermarkt getragen werden, das Ansteckungsrisiko für andere. Das Coronavirus wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion verbreitet, zumindest ein Teil dieser Tröpfchen wird beim Niesen, aber auch beim Atmen durch eine Maske aufgehalten. Andere Menschen werden also nicht so schnell infiziert. Den Träger schützt die Maske nur wenig, weil sie nicht hermetisch abriegelt und die Luft beim Atmen auch seitlich angesaugt wird. Würden aber alle Menschen in der Öffentlichkeit eine Maske tragen, könnte dies – wenn auch Hygiene- und Distanzregeln eingehalten werden – laut Experten die Verbreitung des Virus erschweren. In Österreich gilt bereits eine Schutzmasken-Pflicht beim Supermarkt-Einkauf.
MNS-Masken sollten daher an den Rändern eng an der Haut aufliegen. Bartwuchs oder langes Haar können die Dichtigkeit herabsetzen. Es ist davon auszugehen, dass eine nicht passende oder schlecht sitzende FFP-Maske schlechter schützt als ein gut angepasster und dicht sitzender Mund-Nasenschutz. Wer sich diesen selbst schneidern will, kann dies mit unserem Schnittbogen leicht bewerkstelligen. Ein Schutz aus Stoff lässt sich zudem wiederverwenden – nach einer kurzen Kochwäsche.