Bei Ausgangssperre in Südafrika
Alexandra Ryzhkova und Sven Schulze aus Benrath werden heute aus Johannesburg ausgeflogen.
BENRATH Für Sven Schulze aus Benrath und seine Freundin Alexandra Ryzhkova geht es heute endlich nach Hause. Seit Anfang März macht das junge Paar Urlaub in Südafrika – bis dort die Ausgangssperre verhängt wurde und die beiden Benrather in der Turacu-Lodge unweit des Kruger Nationalparks fest saßen.
„Eigentlich hatten wir hier nur drei Nächte gebucht, inzwischen sind zwei Wochen daraus geworden“, berichtet Schulze. Bei Temperaturen über 30 Grad, einem Pool und dem regelmäßigen Besuch von Zebras und Antilopen lässt es sich allerdings gut aushalten. „Auch unsere Gastgeber sind sehr zuvorkommend, wir sind ihnen wirklich dankbar“, so der 34-Jährige. Er, seine Freundin sowie die beiden anderen deutschen Touristen, die mit ihnen in der Lodge wohnen, müssen für den verlängerten Aufenthalt nicht zahlen, mehr noch: „Wir vier und die Betreiber der Lodge sind in den vergangenen zwei Wochen so etwas wie eine kleine Familie geworden“, berichtet Schulze. Man kocht zusammen, macht jeden Tag Sport und ihr Gastgeber, Dirk Grové, erzählt viel über die afrikanische Natur und die Tiere, die rings um sie herum leben. „Andere hatten nicht so viel Glück, wir haben Geschichten von Touristen gehört, die aus ihren Unterkünften raus geworfen wurden“, erzählt Schulze.
Trotzdem, das gibt der Benrather zu, werde es langsam langweilig. In Südafrika gelten strikte Ausgangsbeschränkungen, nur für Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche darf man vor die Tür. Militär und Polizei sind auf den Straßen unterwegs, bei Verstößen drohen empfindliche Strafen.
Schulze und sein Freundin hatten zunächst selbst versucht, einen Flug zurück nach Deutschland zu organisieren, jedoch waren alle Flugverbindungen unterbrochen. Auch die
Mutter in Deutschland konnte nicht helfen. „Gestern kam dann endlich die Nachricht, dass wir heute ausgeflogen werden“, sagt der Benrather erleichtert. Die deutschen Touristen werden in einer deutschen Schule in Pretoria gesammelt, von dort aus geht es dann zum Flughafen in Johannesburg und nach München.Wer eigenständig zum Flughafen anreist, riskiert eine Strafe.
„Nach zwei Wochen in der Lodge mitten in der Wildnis freut man sich schon auf sein eigenes Bett“, gibt Schulze zu. Dennoch wird es für ihn und seine Freundin eine große Umstellung, aus dem beschaulichen Leben zu sechst zurückzukommen in den von der Pandemie geprägten Alltag in Deutschland.
„Trotz aller Schwierigkeiten werden wir diesen Urlaub in sehr guter Erinnerung behalten und garantiert nochmal nach Südafrika kommen“, ist sich Sven Schulze sicher. Und noch eines haben er und seine Freundin sich vorgenommen: Wenn sie wieder im Land sind, wollen sie dann wieder bei ihren beiden herzlichen Gastgebern Marina und Dirk Grové in der Turacu-Lodge übernachten.