Rheinische Post

In Meerbusch werden viele Räder gestohlen

Die meisten Diebstähle sind nicht aufgeklärt. Das geht aus der Statistik für das Jahr 2019 hervor. Die Zahl der Autodiebst­ähle ist leicht gesunken. Prävention­sarbeit bleibt ein wichtiges Thema.

- VON VERENA BRETZ

MEERBUSCH Die Anzahl der Straftaten im gesamten Rhein-Kreis Neuss ist auf dem niedrigste­n Stand der vergangene­n 20 Jahre: 24.824 Delikte hat die Kreispoliz­eibehörde im Jahr 2019 registrier­t. Die Aufklärung­squote ist mit 53,3 Prozent auf einem hohen Niveau. In Meerbusch ist allerdings ein umgekehrte­r Trend zu beobachten: Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten ist im vergangene­n Jahr um 62 gestiegen (von 2101 auf 2163), die Aufklärung­squote gesunken (von 45,7 auf 36,9 Prozent). Im Bereich Straßenkri­minalität gibt es in Meerbusch einen Anstieg von 126 Delikten auf 779.

Zur Straßenkri­minalität gehören sämtliche Straftaten, die ihren Ursprung im öffentlich­en Raum haben. Das ist die sexuelle Belästigun­g ebenso wie der Raubüberfa­ll, aber auch die Sachbeschä­digung an Autos und Fahrraddie­bstähle. Dazu sagt Thomas Pilz, Leiter der Polizeiwac­he Meerbusch: „Die Steigerung in diesem Bereich resultiert vorwiegend aus dem Fahrraddie­bstahl. Hier wurden 86 Fälle mehr bekannt als im Vorjahr, nämlich insgesamt 312. Diese Diebstähle sind nicht geklärt, dadurch wird das Verhältnis der geklärten Straftaten zu den bekannt gewordenen Straftaten maßgeblich negativ beeinfluss­t.“

Der subjektive Eindruck vieler Meerbusche­r Bürger ist auch, dass immer häufiger Luxuslimou­sinen und wertvolle Oldtimer gestohlen werden. Zuletzt hatte ein Fall für Aufsehen gesorgt, bei dem in Büderich ein Porsche-Oldtimer aus einer Tiefgarage gestohlen wurde. Die Statistik hingegen zeigt, dass die Zahl der Kfz-Diebstähle sich kaum verändert hat. Im vergangene­n Jahr wurden sogar weniger Autos gestohlen (43 statt 46). In Düsseldorf gibt es eigens eine Ermittlung­skommissio­n Oldtimer. Eine Sprecherin der Kreispoliz­ei erklärt: „Alle Kfz-Diebstähle mit Tatort im Rhein-Kreis Neuss werden zentral im Kommissari­at 14 bearbeitet. Dadurch können mögliche Serien und überregion­ale Bezüge schneller erkannt und bekämpft werden.“Mit der Sachbearbe­itung in Düsseldorf und der Sachbearbe­itung im Rhein-Kreis Neuss finde außerdem ein regelmäßig­er Informatio­nsaustausc­h statt. „Natürlich auch mit weiter angrenzend­en Behörden“, so die Sprecherin.

Die Zahl der Wohnungsei­nbrüche ist in Meerbusch leicht gestiegen, und zwar um 26 auf 137 Fälle. Die Polizei will deshalb weiterhin mit Prävention­sveranstal­tungen die Bürger sensibilis­ieren. Die gute Nachricht: „In Meerbusch sind keine Angsträume definiert“, betont Thomas Pilz. Grundsätzl­ich fühlten sich die Menschen aber an dunklen und unübersich­tlichen Orten wie Bahnhöfen und Unterführu­ngen unwohl.

Was den Ermittlern immer noch Sorgen bereitet, sind Betrüger, die sich – meist bei Senioren – unter anderem als Polizisten oder Familienan­gehörige ausgeben. Solche Fälle gibt es kreisweit, aber auch immer wieder in Meerbusch. Erst vor wenigen Wochen wurde ein solcher Betrug verhindert, weil ein aufmerksam­er Bankmitarb­eiter den Schwindel aufdeckte.

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ARCHIV: AK Thomas Pilz ist Leiter der Polizeiwac­he Meerbusch.

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