„Ich versuche Positives mitzugeben“
Mit ihrer neuen Single „Oshey“bedankt sich die Newcomer-Sängerin Rose May Alaba bei ihren Liebsten. Im Interview spricht sie über ihre Wurzeln sowie die Rolle von Religion in ihrem Leben.
Rose May Alaba ist 25 Jahre alt und mehr als nur die Schwester ihres berühmten Bruders, des Fußballspielers David Alaba. Er wurde durch den Fußball berühmt, sie gewann durch ihre Stimme an Reichweite. Nun veröffentlichte Rose ihre neue Single „Oshey“, was auf Yoruba, der Sprache ihres aus Nigeria stammenden Vaters, „Dankeschön“bedeutet. Wem sie danken möchte, wie ihre ersten Schritte in der Musik-Branche abliefen und was für eine Beziehung zu Religion und Familie sie hat, darüber sprach Rose im Interview.
Du möchtest mit „Oshey“deinen Dank aussprechen.Wieso hast du ein ganzes Lied dazu herausgebracht?
Als meine Oma mich vor zwei Jahren inWien besuchen kam, hat sie genau das die ganze Zeit gesagt: „Oshey, oshey“. Ich habe dann meinen Papa gefragt, was das eigentlich bedeutet, und er hat mir erklärt, dass sie sich bedankt. Das Wort fand ich supercool und bei meinen Engsten bedanken wollte ich mich sowieso. Aus Nigeria habe ich dann einen Beat zugeschickt bekommen und den Song darauf geschrieben.
Hinter jedem deiner Lieder steckt eine verpackte Message. Auf deiner ersten Single „Love Me Right“singst du „It’s okay to be the way you are“.Wieso war es dir wichtig, diesen Gedanken musikalisch aufzugreifen?
In meinen Liedern versuche ich, etwas Positives mitzugeben. Während meiner Teenagerjahre habe ich oft mit meinem Selbstbewusstsein gekämpft. Darüber wird nicht so gerne gesprochen, obwohl es viele belastet. Deswegen möchte ich damit sagen, dass man sich unabhängig von seinem Background selbst lieben kann und sollte.
In welchem musikalischen Genre fühlst du dich am meisten zu Hause?
Im Afrobeats-Genre. Das ist auch die Musik, die ich gerade mache. Es war ein langer Weg bis dahin, aber mittlerweile stehe ich hundertprozentig dahinter und möchte auch in Zukunft damit weitermachen.
Du bist nach Nigeria gereist, um dort mit Produzenten zusammenzuarbeiten. Was konntest du als gebürtige Österreicherin aus dieser Zeit in einem Land, das so anders ist als Österreich, mitnehmen?
Ich bin froh, dass ich das gemacht habe, weil es mich zurück zu meinen Wurzeln gebracht hat. Davor war ich 14 Jahre nicht mehr in Nigeria gewesen und habe, was die afrikanische Geschichte und Kultur angeht, leider vieles nicht gelernt. Das konnte ich dort aufholen. Das Talent und die Freude sind dort unglaublich, man kann unfassbar viel für sich selbst daraus mitnehmen. Ich würde in der Zukunft dort sehr gerne etwas in Richtung Charity machen und in irgendeiner Form helfen.
Aufgewachsen bist du zwar in Österreich, deine Mutter ist jedoch Filipina und dein Vater stammt aus Nigeria: Was bedeutet für dich Heimat?
Österreich, Nigeria, überall auf der Welt – da, wo ich bin, fühle ich mich zu Hause. Die Leute lassen mich wissen, dass ich willkommen bin. Es gibt nichts Besseres, als mehrere Kulturen in sich zu tragen. Das zeigt schon die Ehe meiner Eltern, durch die zwei Kulturen aufeinandertreffen. Davon brauchen wir definitiv mehr!
Wenn man ein bisschen recherchiert, findet man schnell heraus, dass deine Familie sehr gläubig ist und das auch nach außen trägt. Inwiefern hat dich das als junges Mädchen geprägt?
Es hat mir sehr geholfen, wenn ich mich mal nicht gut gefühlt habe. Wenn ich in einem Loch bin, dann gibt Gott mir bis heute Kraft. Aber auch in guten Momenten habe ich das Gefühl, dass ich weitermachen sollte, um von meinem Gefühlshoch nicht herunterzufallen. In meiner Jugend kam viel von meinem Selbstbewusstsein erst durch meinen Glauben, und das ist auch immer noch so.
An Singles mangelt es in deiner Diskografie nicht. Wann können deine Fans mit einem Album rechnen?
Bis jetzt war für mich einfach noch nicht der Zeitpunkt da, an dem ich das Gefühl hatte, ein Album veröffentlichen zu können. Ich arbeite aber daran!