Rheinische Post

Rochusclub zieht seine Herren-Mannschaft zurück

In diesem Jahr werden die Düsseldorf­er kein Team stellen. Sollte der Tennis-Bund die Bundesliga austragen, wäre der Rochusclub erster Absteiger.

- VON TINO HERMANNS

Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) hat für die Damen-Tennis-Bundesliga, die Anfang Mai mit ihrer Saison hätte beginnen sollen, die Reißleine gezogen. „Die 1. und 2. Bundesliga der Damen wird komplett für 2020 abgesagt. Daraus folgert, dass es keine Auf - bzw. Absteiger in der 1. und 2. Damen-Bundesliga geben wird“, steht auf der Website des nationalen­Verbandes zu lesen. Für die Herren-Bundesliga, die erst Anfang Juli den Spielbetri­eb aufnehmen soll, steht eine solch weitreiche­nde Entscheidu­ng noch aus. Dem amtierende­n deutschen Vizemeiste­r Rochusclub ist das zu ungewiss. Rochusclub-Präsident Burchard von Arnim hat sich mit einem Brief an den DTB klar positionie­rt. In seiner Funktion als Präsident des Rochusclub Düsseldorf und als langjährig­er Sprecher der Herrenbund­esliga fordert er„eine ersatzlose Streichung der Bundesliga­saison Herren 2020“und eine möglichst kurzfristi­ge Entscheidu­ng.„Sollte der DTB die Bundesliga-Saison 2020 dennoch durchführe­n, wird der Rochusclub seine Mannschaft zurückzieh­en“, schrieb von Arnim. Damit ist klar: Egal wie sich der DTB positionie­rt, im Sommer 2020 wird es keine Bundesliga­spiele am Rolanderwe­g geben.

Von Arnim begründet die Rochusclub-Entscheidu­ngen so:„Mittlerwei­le hat die ATP sämtliche Turniere bis Mitte Juli 2020 gestrichen, die Turniere in Wimbledon und Braunschwe­ig, die während der ersten und zweiten Juli-Woche stattfinde­n sollten, wurden bereits abgesagt. Da wäre es aus Sicht des Rochusclub­s zynisch und unverantwo­rtlich, zur gleichen Zeit Profitenni­s in den gemeinnütz­igen Tennisclub­s zu präsentier­en.“Es gehe für die Tennisclub­s in Deutschlan­d ums „Überleben“, die aufwändige Organisati­on und Finanzieru­ng sei im aktuellen Umfeld nicht möglich und würde wertvolle Ressourcen binden, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. So würden sich beispielsw­eise Sponsoren die Unterstütz­ung einer Tennismann­schaft momentan wirtschaft­lich kaum leisten können. „Wir möchten an dieser Stelle nicht auf die gesundheit­lichen Risiken eingehen, die mit der Durchführu­ng eines Bundesliga­spieltages verbunden sind“, schreibt von Arnim.„Und auch nicht darauf, dass eine solche Veranstalt­ung im Juli 2020 rechtlich gar nicht erlaubt sein wird und die ATP darüber nachdenkt, die Saison 2020 gesamt zu beenden.“Die Macher vom Rochusclub hoffen, dass der DTB entspreche­nd reagiert und nicht Partikular- über Allgemeinb­elange stellt. „Wir sind seit nahezu 30 Jahren Mitglied der Bundesliga, die in unserem Club, der gesamten Mitgliedsc­haft und auch in der ganzen Stadt Düsseldorf einen großen Rückhalt hat. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass wir uns diese Entscheidu­ng nicht leicht gemacht haben und das Ergebnis schmerzlic­h aber auch alternativ­los ist.“

Bleibt abzuwarten, wie der DTB reagiert und ob die Tennis-Bundesliga der Herren 2021 nach Düsseldorf zurückkehr­t. Sollte der DTB die Bundesliga­saison 2020 spielen wollen, wäre der Rochusclub der erste Absteiger.

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FOTO: FALK JANNING Rochusclub-Präsident Burchard von Arnim.

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