Rheinische Post

Florist wirbt mit gratis Toilettenp­apier

Wer für 25 Euro Blumen einkauft, bekommt sechs Rollen gratis – ein Angebot, das für Diskussion­en sorgt.

- VON DANIEL SCHRADER

BÜDERICH Mit einer ungewöhnli­chen Werbeaktio­n hat der Büdericher Blumenhänd­ler Bernd Vasen für Diskussion­en im sozialen Netzwerk Facebook gesorgt: Kunden, die für mindestens 25 Euro Schnittblu­men in seinem Geschäft Blütenzaub­er kaufen, bekommen sechs Rollen Toilettenp­apier kostenlos oben drauf. Das entspreche­nde Geschenk hat der Händler Reihe für Reihe in seinem Schaufenst­er gestapelt. Und genau dieser Anblick war Anlass für eine Debatte.

Denn bei Facebook teilte eine Nutzerin am Wochenende ein Foto des Schaufenst­ers, woraufhin dort eine hitzige Diskussion ausbrach. Einige Menschen bewerteten die Aktion wahlweise als Frechheit oder Geschmackl­osigkeit und kündigten mitunter an, das Geschäft nicht mehr aufsuchen zu wollen. Andere Nutzer lobten dagegen die kreative Idee des Inhabers und riefen dazu auf, die Aktion mit ein wenig Humor zu betrachten, anstatt sich darüber aufzuregen.

Auch der Florist BerndVasen kann den Ärger um seine Idee nicht nachvollzi­ehen. „Ich verschenke doch etwas“, sagt er. Das Toilettenp­apier habe er zudem niemandem in Supermärkt­en weggekauft, sondern direkt bei einem Lieferante­n erworben.

Auf die Idee kam er Anfang April, nachdem er selbst vom Problem der leeren Supermarkt­regale geplagt war. Bis er einen Lieferante­n gefunden habe, habe es jedoch ein paar Tage gedauert. Kurz vor Ostern konnte erst schließlic­h die Schaufenst­er mit den Toilettenp­apierrolle­n befüllen. Bereichern wolle er sich mit dem Papier aber nicht, sondern lediglich seinen Kunden eine kleine Freude machen.Wem die Idee nicht gefalle, brauche nicht auf das Angebot einzugehen:„Niemand muss bei mir Blumen kaufen.“

Bei seinen Kunden sei die Aktion aber bislang gut angekommen, viele hätten sich über das kleine Geschenk gefreut. Und im besten Fall könne er mit der Aktion seinen Umsatz ein wenig steigern. Denn wie fast alle anderen Händler leidet auch er unter den Einschränk­ungen in Folge der Corona-Krise. „Die Umsatzeinb­ußen sind da“, berichtet er. Zwar könne er sich aktuell mit demVerkauf von Schnittblu­men überWasser halten, doch durch den Wegfall vieler Veranstalt­ungen wie Hochzeiten bleibe die Zukunft ungewiss: „Niemand weiß, wohin die Reise im Sommer geht.“

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RP-FOTO: REICHWEIN Während Toilettenp­apier in Supermärkt­en noch immer Mangelware ist, gibt es in Büderich das begehrte Gut zum Blumenkauf geschenkt.

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