Aus den Corona-Versen ist ein Lied geworden
Auf das Corona-Gedicht von Monika Hanschel gab es viel Resonanz. Jetzt hat Jörn Raeck ihren Text sogar vertont.
BÜDERICH Mit so einer großen Rückmeldung hatte Monika Hanschel nicht gerechnet. Nachdem die Autorin in dieser Zeitung ein Gedicht zur Corona-Krise veröffentlicht hatte, wurde sie mit Nachrichten auf unterschiedlichen Kommunikationswegen regelrecht überrollt: „Mir haben Menschen geschrieben, die ich gar nicht kannte. Aus dem gesamten Rhein-Kreis Neuss und auch aus Düsseldorf und Mönchengladbach gab es Rückmeldungen – alle hatten offenbar mein Gedicht gelesen, dass hier Anfang des Monats zu lesen war.“Die Büdericher Autorin hat dabei von vielen Menschen die Rückmeldung bekommen, dass ihre Verse unter dem Titel „Der unsichtbare Feind“zum Corona-Thema Trost gespendet und auch Mut gegeben haben. „Das ist ein tolles Gefühl“, sagt Monika Hanschel. Aber sie hat auch gestaunt.
Denn ein Anruf kam von Jörn Raeck, bekannt als Gründer von „Die Welt der 1000 Klänge“und traditioneller Bänkelsänger beim jährlichen Bücherbummel an der Düsseldorfer Königsallee. „Das Gedicht hat mir sehr gut gefallen. Ich wusste sofort, das muss ich vertonen“, erzählt er. Und so kontaktierte er die Urheberin. Nach der Einwilligung von Monika Hanschel setzte er sich an seine Steel Drum, um einen Rhythmus für die Reime zu finden: „Dieses auf Trinidad entstandene Musikinstrument gibt mit vier Akkorden die Melodie gewissermaßen vor. Wenn ein ‚Gerüst` vorliegt und ein bisschen Erfahrung da ist, lässt sich die Melodie auch bei ungereimten Versen leicht aufbauen.“Die Leichtigkeit aber ist vor allem Jörn Raecks Musikalität zuzuschreiben:„Wenn ich bei den Bücherbummeln um ein Interview gebeten werde, frage ich immer, ob ich nicht singen statt sprechen kann.“
Bei YouTube ist das Ergebnis seines Schaffens nun in einem rund 160 Sekunden langen Video zu sehen und hören. Die Autorin fühlt sich von dieser musikalischen Hommage beflügelt, versucht, der Nachfrage nach dem Gedichttext unter anderem auch im Johanniter-Stift in Büderich nachzukommen und arbeitet darüber hinaus auch wieder verstärkt – „sehr engagiert und motiviert“– an den Geschichten, die im Nachfolgeband an„Fantastische Tiere“mit Illustrationen der Meerbuscherin Natascha Wickerath erscheinen werden.