Rheinische Post

Neue Fachklinik in Kaarst eröffnet

Eine Klinik für psychiatri­sche Erkrankung­en arbeitet am alten Ikea-Lager-Standort.

- VON STEPHAN SEEGER

Die letzten Verschöner­ungs-Arbeiten am Außengelän­de laufen, der Innenberei­ch ist bereits komplett fertiggest­ellt. Am vergangene­n Dienstag (7. April) hat die Oberberg-Klinik am Sandfeld ihre Türen geöffnet. Dort, wo einst das Ikea-Warenlager stand, ist ein modernes, weitläufig­es Gelände entstanden. Rund ein Jahr haben die Bauarbeite­n für die Fachklinik für Psychiatri­e, Psychosoma­tik und Psychother­apie gedauert, nun können die ersten Patienten empfangen werden. Und die Klinik ist teilweise bereits belegt. „Derzeit sind 13 Erwachsene und zwölf Kinder bei uns“, sagt der kaufmännis­che Direktor Stephen Ziegler. Auf Dauer soll die Klinik auf Erwachsene ausgelegt sein. Da der Standort in Mönchengla­dbach derzeit umgebaut wird und nach Fertigstel­lung auf Kinder und Jugendlich­e spezialisi­ert sein wird, kommen die Kinder aus Mönchengla­dbach bis voraussich­tlich Ende des Jahres in Kaarst unter.

Die Klinik wird von zwei Chefärzten geleitet: Christian Lange-Asschenfel­dt ist für die Behandlung der erwachsene­n Patienten verantwort­lich, Ewa Cionek-Szpak für die Behandlung von Kindern und Jugendlich­en. In dem 7000 Quadratmet­er großen Gebäude ist Platz für 69 stationäre und 20 teilstatio­näre Patienten.

Ein Team von 70 Angestellt­en – Ärzte, Pflegepers­onal und Fachtherap­euten – stehen rund um die Uhr für die Patienten zur Verfügung. An der Privatklin­ik in Kaarst wird das komplette Behandlung­sspektrum angeboten.„Wir behandeln Depression­en, Angsterkra­nkungen, Suchterkra­nkungen, Persönlich­keitsstöru­ngen. Wir sind eine Akut-Klinik, wir können jederzeit Patienten mit akuten Problemen aufnehmen“, sagt Klinikdire­ktor Christian Lange-Asschenfel­dt. In den vergangene­n Jahren ist der Bedarf an Behandlung­en psychische­r Erkrankung­en immens gestiegen.„Es gibt Häufungen im Bereich Depression­en“, sagt Lange-Asschenfel­dt. Auch Angsterkra­nkungen und die Rate von Krankschre­ibungen aufgrund psychische­r Erkrankung­en habe zugenommen – auch bei Kindern und Jugendlich­en, wie Ewa Cionek-Szpak sagt.

Wie lange eine stationäre Behandlung dauert, ist von Fall zu Fall unterschie­dlich. „Es gibt komplizier­tere Verläufe, die mehrere Wochen dauern. Wenn ich eine Hausnummer sagen soll, dauert eine Behandlung vier bis acht Wochen“, so Lange-Asschenfel­dt.

Die Faktoren Lage und Grundstück­sgröße waren ausschlagg­ebend für den Standort Kaarst. „Das hat perfekt zu unseren Vorstellun­gen gepasst“, sagt Stephen Ziegler. Das Gelände ist weitläufig und hier konnte ein relativ flaches Gebäude entstehen – das sei wichtig, um die Suizidgefa­hr der Patienten zu minimieren. Und hier gibt es die einzige Einschränk­ung: Patienten, die bereits bei der Aufnahme suizidgefä­hrdet sind, werden am Standort Kaarst nicht angenommen.„Wir haben keine geschlosse­ne Station“, erklärt Lange-Asschenfel­dt.

Für die Stadt Kaarst ist die Eröffnung der Klinik im Gewerbegeb­iet Kaarst-Ost ein wichtiges Signal. „Mit der Eröffnung ist ein weiterer Meilenstei­n in der Entwicklun­g des gesamten Bereichs rund um den alten Ikea-Standort erreicht. Darüber freue ich mich und wünsche der Oberberg-Gruppe viel Erfolg sowie den Patienten gute Genesung und stets einen angenehmen Aufenthalt“, sagt Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus.

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FOTO: SALZ Chefärztin Ewa Cionek-Szpak, Direktor Christian Lange-Asschenfel­dt und der kaufmännis­che Direktor Stephen Ziegler (v.l.) im Innenhof der Klinik.

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