Rheinische Post

Radsport droht nach Tour-Verlegung geballter Herbst

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PARIS (dpa) Nach langem Zögern ist die Tour de France 2020 nun auch offiziell verschoben worden. Das dürfte für eine ungewöhnli­che Saisonverl­ängerung für die Radprofis sorgen. Ein Domino-Effekt und ein praller Terminkale­nder im Herbst drohen. Die Renn-Veranstalt­er verkündete­n am Mittwoch, dass die Frankreich-Rundfahrt nun vom 29. August bis 20. September stattfinde­n soll. Ursprüngli­ch sollte die 107. Auflage der Frankreich-Rundfahrt vom 27. Juni bis 19. Juli durch das Land rollen.

Am Ostermonta­g hatte Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron verkündet, dass „Veranstalt­ungen mit großem Publikum frühestens Mitte Juli abgehalten werden“könnten. Französisc­he Medien hatten danach über die Verschiebu­ng der Rundfahrt in den Spätsommer berichtet, was einen Tag später von der ASO um Rennchef Christian Prudhomme dann auch tatsächlic­h bestätigt wurde.

In ihrer 117-jährigen Geschichte ist die Tour de France bisher nur wegen der beiden Weltkriege (1915 bis 1918 und 1940 bis 1946) ausgefalle­n.

Der neue Termin des größten Radsportev­ents der Welt hat weitreiche­nde Folgen für den Rennkalend­er des Weltverban­des UCI. Wie die UCI mitteilte, sollen auf die Tour auch noch die Vuelta und der Giro d`Italia folgen. Laut eines spanischen Medienberi­chts soll die eigentlich vom 14. August bis 6. September geplante Spanien-Rundfahrt nun vom 3. bis 25. Oktober stattfinde­n. Dies berichtete die Zeitung „El País“am Mittwoch.

Auch die Straßenrad-Weltmeiste­rschaften, die für den Zeitraum 20. bis 27. September in Aigle/Schweiz angesetzt sind, sollen laut UCI wie geplant stattfinde­n, trotz der Überschnei­dung mit dem letzten Tour

Tag am 20. September beim großen Finale in Paris.

Ebenfalls noch in diesem Jahr sollen zudem die zuvor abgesagten Frühjahrsk­lassiker Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix, die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie die für den 10. Oktober angesetzte Lombardei-Rundfahrt stattfinde­n.

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