Saubere Geschäfte
Daniel Moniri Awal hat zwei Reinigungen in Düsseldorf und wäscht dort für Krankenhäuser, Praxen und Privatkunden. Er bietet auch kontaktlose Abholung an – und hat in der Branche bereits Preise gewonnen.
DÜSSELDORF Für Daniel Moniri Awal ist Textilpflege eine Herzensangelegenheit. In seine Reinigungen an der Berliner Allee und an der Rheinbabenstraße bringen Kunden nicht nur ihre Businesskleidung oder hochwertige Designerteile, sondern auch Lieblingspullis, -hosen, -röcke und -blusen. Da lag es nahe, dass er sein Unternehmen„Goldstück-Textilpflege“genannt hat. Im vergangenen Jahr wurde er von der Textilbranche ausgezeichnet.
Beim Besuch in den Geschäftsräumen an der Berliner Allee fällt auf, wie offen die Reinigung gestaltet ist. Ein großer Vorraum wird begrenzt von einer weißen Theke, die den Blick frei gibt auf Wasch- und Bügelmaschinen, Trockner und Berge von Kleidung. Auf Stangen reihen sich Sakkos, Hosen, Mäntel, Kleider oder Blusen; ein Teil bereits sauber und für die Abholung verpackt.„Wir möchten mit dieser Transparenz erreichen, dass unsere Kunden sehen können, was mit ihrer Bekleidung passiert“, erklärt der Chef. Bis zu zwölf Mitarbeiter und ein bis zwei Azubis hat Moniri Awal. Derzeit hat er die Kräfte reduziert.
Neben Privatpersonen zählen vor allem Hotellerie und Gastronomie zu seinen Kunden, aber auch Arztpraxen und Krankenhäuser.„Durch Corona kommen weniger private Kunden zu uns, dafür haben wir aber alle Hände voll zu tun für Praxen und Krankenhäuser“, sagt Moniri Awal. Seine beiden Geschäfte in der Innenstadt und in Derendorf sind weiterhin geöffnet. Zumal sein „Goldstück“an der Berliner Allee einen kontaktfreien 24-Stunden-Service anbietet. Im videoüberwachten
Vorraum des Ladenlokals können Kunden Kleidung in einem Terminal abgeben und abholen. Anmelden muss man sich beim ersten Mal im Laden, Auftragsbestätigung und Abhol-Benachrichtigungen kommen als QR-Code per App und mit einer E-Mail.
Aber die moderne Technik allein bringe nichts, wenn das Knowhow fehle, meint Moniri Awal. Über die Jahre hat er sich Fachwissen in Textilpflege angeeignet und traut sich heute auch an verschmutzte Designermodelle. „Gerade bei solchen Einzelstücken kann es schwierig werden, wenn sie Flecken bekommen“, sagt der Experte. Er versucht in solchen Fällen, in enger Abstimmung mit seinen Kunden eine Lösung zu finden. „Ich bin dabei immer ehrlich. So lassen sich Enttäuschungen und Reklamationen vermeiden.“
Schon seine Eltern betrieben eine Reinigung in Derendorf, er selbst wollte zunächst nicht ins Textilpflegebusiness einsteigen und machte eine Ausbildung im Bereich Herrenbekleidung. Doch dann eröffnete er gemeinsam mit seiner Mutter 2002 seine erste eigene Reinigung. „Meine Mama ist bis heute mit dabei“, verrät er. 2017 folgte das zweite Geschäft an der Berliner Allee.
Seine Branche hat freilich zu kämpfen. „Die Waschmaschinen, die mittlerweile in fast allen Haushalten stehen, werden immer moderner“, sagt Frank Odenbach, Gebietsverkaufsleiter von Multimatic, Spezialist für Textilreinigungsmaschinen. Die Anforderungen an das, was Reinigungen leisten müssen, sind entsprechend gestiegen – dorthin wird das gebracht, was auch die modernen Maschinen zuhause nicht schaffen. Von rund 10.000 Reinigungsbetrieben bundesweit zum Jahrtausendwechsel sind bis noch rund 3000 im Geschäft geblieben, mit sinkender Tendenz. Wer in der Branche bestehen will, muss entweder einen festen Kundenstamm haben oder innovativ sein.
In der Textilpflege gewinnt das Thema Umweltschutz übrigens zunehmend an Bedeutung. Der typische Geruch der chemischen Reinigung ist beispielsweise in Daniel Moniri Awals Räumen nicht mehr zu finden. „Wir achten sowohl bei der Dosierung als auch bei derWahl der Waschmittel auf die Umweltverträglichkeit, reduzieren wo es möglich ist auch den Wasserverbrauch und verwenden als Verpackung Polybags“, zählt der Geschäftsmann auf.