Rheinische Post

Fitness für das eigene Wohnzimmer

Der Büdericher Personal Trainer Philip Mes hat 14 einfache Übungen für Zuhause zusammenge­stellt.

- VON CHRISTOPH BAUMEISTER

MEERBUSCH Sport und Bewegung helfen, das Wohlbefind­en zu steigern und sich fit zu halten. Der Büdericher Personal Trainer Philip Mes hat für die RP 14 einfache Übungen zusammenge­stellt, die im heimischen Wohnzimmer ausgeführt werden können.

In Corona-Zeiten wird der persönlich­e Bewegungsr­adius immer kleiner. Fitnessstu­dios haben geschlosse­n, die Sportverei­ne ruhen und viele übliche Wege entfallen. Doch wer einige Ratschläge befolgt, kann auch zu Hause etwas für seine Fitness und Gesundheit tun. Die 14 Übungen von Phili Mes lassen sich ohne große Vorbereitu­ng oder Geräte zu Hause nachmachen. „Gerade in der momentanen Zeit ist sehr wichtig, sich gesund und fit zu halten“, unterstrei­cht der Trainer. Bei seinen Empfehlung­en für einfache Übungen in den eigenen vier Wänden spielen primär Mobilisati­on, Stabilität und Kraft eine Rolle. „Es geht nicht darum, sportliche Höchstleis­tungen zu vollbringe­n, sondern darum, in Bewegung zu bleiben, selbst wenn man kaum das Haus verlässt“, sagt Mes.

Alle Übungen sind dafür gedacht, dass sie ohne Unterbrech­ung nacheinand­er absolviert werden können. Natürlich dürfen und sollen weniger Geübte Pausen einlegen. Mes empfiehlt, das Workout dreimal die Woche zu absolviere­n. Dabei geht man nach dem Warm-up die Übungen vier bis 14 nacheinand­er mit jeweils drei Sätzen à zehn Wiederholu­ngen durch. Einsteiger­n reicht am Anfang ein Durchgang. „Wichtig ist eine saubere und stabile Ausführung“, betont Mes. Wer sich richtig fit fühlt, kann die Wiederholu­ngsanzahl erhöhen. Alternativ kann man einen Zirkel mit drei Runden, bei dem man pro Runde jede Übung zehnmal wiederholt, oder jede Übung eine Minute lang absolviere­n.

Bei allem Ehrgeiz sei es aber falsch, sich zu übernehmen. „Hören Sie auf Ihr Körpergefü­hl und überforder­n Sie sich bitte nicht. Wichtig: Trainiert wird auf eigene Verantwort­ung! Im Zweifel kontaktier­en Sie vor Trainingsb­eginn Ihren Arzt“, rät Mes. Und nicht vergessen, zwischen den Übungen immer wieder genug Wasser trinken.

Warm-up:

• Auf der Stelle laufen

Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, eignet sich als Aufwärmübu­ng das Laufen auf der Stelle. Dabei die Beine abwechseln­d vom Boden heben und Arme mit auf und ab nehmen. „Wichtig ist die Spannung im gesamten Oberkörper“, sagt Mes. Je höher man Arme und Beine nehme, desto größer sei die Intensität. Alternativ könne man auch eine Treppe mehrmals hoch und runter laufen.

• Hampelmann

Im engen Stand die Arme seitlich des Körpers nach oben heben und die Hände über dem Kopf zusammenfü­hren. Gleichzeit­ig leicht vom Boden abspringen und die Beine auseinande­rziehen, damit die Füße breit nebeneinan­der stehen. Im zweiten Teil Hände und Füße zurück in ihre Ausgangspo­sition führen. Dazu wieder leicht vom Boden abspringen. Die Arme nehmen den gleichen Weg nach unten, den sie gerade nach oben genommen haben.

• Daumendreh­en

Im hüftbreite­n Stand die Arme seitlich bis maximal auf Schulterhö­he heben. Dann die Schulterbl­ätter zusammenzi­ehen und mit beiden Händen eine Faust machen. Die Daumen nun abwechseln­d nach oben und unten drehen. „Das ist eine gute Übung für alle, die gerade viel am Computer sitzen“, sagt der Trainer.

Beine:

• Beinseithe­ben

Auf einem Bein stehen, das Standbein ist leicht angewinkel­t, die Hüfte ist gerade. Beide Hände angewinkel­t in die Seiten bringen, dann das andere Bein gestreckt parallel/seitlich anheben und das Bein halten oder kleine wippende Bewegungen machen.

• Tiefe Kniebeuge

Aus dem schulterbr­eiten Stand tief in die Hocke gehen, die Knie sind hinter den Fußspitzen. Nun das Gesäß nach hinten Richtung Boden bewegen und in die Kniebeuge gehen, den Oberkörper aufrecht halten. „Dabei unbedingt darauf achten, dass der Kopf in Verlängeru­ng der Wirbelsäul­e bleibt“, sagt Mes zur richtigen Ausführung der Übung. Dann wieder in die Ausgangspo­sition aufrichten, und die Übung wiederhole­n.

• Wandsitzen

Im schulterbr­eiten Stand rund 50 Zentimeter vor eine Wand stellen, dabei die Hände über Kreuz auf den Schultern verschränk­en. Jetzt den Rücken gegen eine Wand lehnen und so tief in die Hocke gehen, dass Unter- und Oberschenk­el einen rechten Winkel bilden. Diese Position möglichst 30 Sekunden lang halten. Zum Heraufkomm­en mit den Händen an der Wand abstützen.

• Ausfallsch­ritte

Im schulterbr­eiten Stand einen weiten Schritt nach vorne machen. Der Oberkörper ist gerade, Bauch und Gesäß angespannt. Die Hände auf der Hüfte abstützen und das hintere Knie herunter Richtung Boden drücken. Dann wieder zurück in die Ausgangsst­ellung gehen und die Schrittwie­derholung nach vorn beginnen.

• Beinschere

Auf den Boden setzen, zurücklehn­en und sich auf den Unterarmen abstützen. Jetzt die Beine in die Luft nehmen, sie gestreckt anheben und mit einer seitlichen Scherenbew­egung beginnen. Beide Beine bewegen sich nach außen und kommen wieder zusammen.„Eine kleine und kontrollie­rte Bewegung ist besser als eine große und unkontroll­ierte Bewegung“, betont Mes.

• Bergsteige­r

Grundhaltu­ng ist die Liegestütz­position, die Hände werden auf eine Kiste oder einem Stuhl platziert. Der Rücken ist in einer geraden Position. Nun werden die Knie abwechseln­d Richtung Ellenbogen gezogen. Das jeweils hintere Bein bleibt gerade gestreckt, über den Standfuß auf den Zehenspitz­en nach vorne abdrücken. „Entscheide­nd bei der Ausführung ist, dass man die Körperspan­nung durchgehen­d beibehält“, erklärt Mes.

• Standwaage

Auf ein leicht angewinkel­tes Bein stellen, den Oberkörper nach vorne lehnen. Nun die Hüfte beugen und den Oberkörper mit geradem Rücken parallel zum Boden nach unten senken. Dabei den Arm und das Bein diagonal ausstrecke­n, so dass Oberkörper und Bein in einer horizontal­en Linie liegen. Diese Position für einige Sekunden stabil halten, bevor man Arm und Bein diagonal zusammenzi­eht und den Körper zusammenro­llt und den Bewegungsa­blauf von vorne beginnt. Nach zehnWieder­holungen wird die Seite gewechselt. „Eine Wand oder Stuhl helfen, die Balance zu halten“, empfiehlt Mes.

Oberkörper:

• Liegestütz

Für diese Übung eignet sich eine Box, die Sofakante oder die Küchenzeil­e zum Abstützen. Der Oberkörper wird auf die Hände sowie die beiden Zehenspitz­en gestützt. Den geraden Oberkörper unter Spannung absenken, dabei die Arme anwinkeln. Dann den Oberkörper wieder nach oben drücken und die Ausführung wiederhole­n. „Wenn man Liegestütz­e direkt dem auf Boden absolviert, erhöht es die Intensität“, so Mes.

• Armseitheb­en Ausgangspo­sition für diese Übung ist der schulterbr­eite Stand. Der Rücken ist durchgestr­eckt und der Blick nach vorne gerichtet. In jeder Hand beispielsw­eise eine volle Wasserflas­che halten. Die nahezu durchgestr­eckten Arme seitlich bis auf Schulterhö­he heben, bis sie sich in der Horizontal­en befinden, dann das Ganze dynamisch wiederhole­n. „Für mehr Gewicht einfach mehrere Flaschen in eine Tüte oder eine Rucksack packen“, sagt der Büdericher Trainer.

• Armfronthe­ben

Diese Übung ähnelt der vorherigen. Wieder schulterbr­eit stehen und den Oberkörper aufrecht in Spannung bringen. Nun in jede Hand eine volle Wasserflas­che nehmen und die Arme frontal bis maximal auf Schulterhö­he nach vorne heben. Das Ganze dynamisch auf und ab wiederhole­n.

• Dips

Auf einen Stuhl, Sofa- oder Bettkante setzen und die Kante hinter sich hüftbreit greifen. Füße nach vorne, Gesäß zurück, Schultern nach hinten. Nun abstützen und den Körper absenken, dabei aus den Armen arbeiten. Dann den Körper wieder hoch drücken und die Ausführung wiederhole­n.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany