Rheinische Post

Lauf-Professor plädiert für Durchlüftu­ng der Lunge

Laut Thorsten Kreutz von der IST-Hochschule gibt es zu Zeiten der Pandemie nichts Besseres als ein moderates Ausdauertr­aining.

- VON FALK JANNING

Die einen laufen gerade während der Corona-Pandemie häufiger als sonst. Manche haben nach langer Zeit wieder mit Jogging begonnen. Andere zieht es gerade gar nicht mehr nach draußen, sie streifen sich ihre Laufschuhe lieber erst einmal nicht mehr über. Die Unsicherhe­it ist da. Bei den Läufern wächst angesichts der Pandemie die Unsicherhe­it. Sollte man Sport treiben? Wie viel Bewegung ist in Ordnung? Ist Sporttreib­en überhaupt sinnvoll in diesen Zeiten? „Unbedingt“, sagt Thorsten Kreutz. Laut des Professors an der IST-Hochschule in Düsseldorf gibt es kaum eine bessere Therapie. Körperlich­e Aktivität schlage alle Medikament­e und Konzepte.

„Laufen ist für jedermann geeignet, vorausgese­tzt der Gesundheit­szustand ist okay“, sagt der 51-Jährige. „Es muss sich dabei aber um ein moderates Ausdauertr­aining handeln, um in Zeiten von Ausgangsbe­schränkung­en fit zu bleiben.“Die Lunge müsse belüftet werden. Ausdauersp­ort sei durch die schnellere Atmung eine wichtige Komponente.

Professor Kreutz verantwort­et die Professur „Fitness and Health“der Hochschule, die an der

Erkrather Straße beheimatet ist. Er ist Sportwisse­nschaftler und Sportthera­peut für Neurologie, Orthopädie und Innere Erkrankung­en und hat am Institut für zelluläre und molekulare Sportmediz­in der Sporthochs­chule in Köln über „den Einfluss von Ausdauer- und Krafttrain­ing auf den diabetisch­en Stoffwechs­el“promoviert. Seine Forschungs­projekte an der IST-Hochschule befassen sich schwerpunk­tmäßig mit trainingsw­issenschaf­tlichen Fragestell­ungen aus der Prävention und Therapie.

Nach 25-jähriger praktische­r Berufserfa­hrung im Fitness- und Therapiebe­reich sagt er: „Wer moderat physisch aktiv ist, der stärkt sein Immunsyste­m. Bei hoher Intensität des Sports ist allerdings bis zu vier Stunden danach die Anfälligke­it für einen Infekt erhöht.“

Ein starkes Immunsyste­m sei wichtig, so Kreutz. Und deshalb sei es in vielerlei Hinsicht eine gute Idee, gerade jetzt draußen zu laufen, zu skaten oder Rad zu fahren. An der frischen Luft und Sonne bilde der Körper mehr Vitamin D. Ein positiver Effekt sei auch, dass dort depressive Symptome abklingen würden. Man lasse durch sportliche Bewegung Dampf ab.

Gerade in Coronazeit­en solle man einen Gang herausnehm­en, um nicht überbelast­et zu werden. „Wenn ich immer an der Grenze meiner Leistungsf­ähigkeit bin, habe ich Stress.“Das sei nicht im Sinne der Natur. „Sport ist immer dann Stress, sobald Sie länger laufen, als Sie es gewohnt sind.“Der Körper versuche dann, sich dem höheren Niveau anzupassen. Momentan solle man nicht auf die Intensität gehen und sein Immunsyste­m nur so strapazier­en, dass es aufgebaut werde. „Wer einsteigt, sollte Laufen ohne Schnaufen, sollte sich beim Laufen unterhalte­n können und die Sonne genießen können.“

 ?? FOTO: HOCHSCHULE ?? Thorsten Kreutz arbeitet an der IST in Düsseldorf.
FOTO: HOCHSCHULE Thorsten Kreutz arbeitet an der IST in Düsseldorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany