Rheinische Post

Kinder und Krafttrain­ing?

Viele Eltern be ürchten, dass ein solcher Sport die Entwicklun­g ihres Kindes negativ beeinfluss­en könnte.

- VON MAX DAHMEN, KLASSE 8B, GYM NASIUM AM MOLTKEPLAT­Z, KREFELD

Kann Krafttrain­ing wirklich die Entwicklun­g eines Kinds beeinfluss­en? Der Grund für diese Befürchtun­g ist häufig die Fehlinterp­retation oder unzureiche­nde Durchführu­ng von Studien. Ich würde sogar das Gegenteil behaupten. Inzwischen liefern neuere Studien auch neue Erkenntnis­se.

DasWichtig­ste zuerst: Krafttrain­ing kann zu einer gesunden Lebensweis­e beitragen. Beispielsw­eise können das Herz-Kreislauf-System und die Fettwerte im Blut verbessert werden.Viele denken beim Stichwort Krafttrain­ing an schwere Gewichte, was aber nicht immer der Realität entspricht. Auch Verletzung­en werden befürchtet. Dabei kann ein solches Training bei richtiger Anwendung und Ausführung genau das Gegenteil bewirken. Und im Vergleich mit anderen Sportarten ist das Verletzung­srisiko übrigens gering: Beim Fußball gibt es zum Beispiel 6,3 Verletzung­en bei 100 Trainingss­tunden. Beim Krafttrain­ing sind es nur 0,0003 Verletzung­en bei 100 Trainingss­tunden. Krafttrain­ing kann sich außerdem prositiv auf die Haltung auswirken. Viele Kinder leiden heute unter Haltungssc­hwächen. Übungen für den Rücken können die Rückenmusk­ulatur stärken und so die Haltung verbessern. Manche wenden ein, die Belastung auf die Gelenke sei viel zu hoch. Doch man muss an dieser Stelle sagen, dass Springen oder Klettern eine noch höhere Belastung für die Gelenke darstellen.

Krafttrain­ing kann die Gesundheit also fördern und ist bei richtiger, altersgere­chter Anwendung nicht schädliche­r als andere Sportarten. Das sogenannte „Bodyweight-Training“, bei dem nur mit dem eigenen Körpergewi­cht trainiert wird, ist für Kinder und Jugendlich­e besonders empfehlens­wert, da es am schonendst­en für den Körper ist. Und jedes Kind sollte natürlich aus freien Stücken entscheide­n, ob es diesen Sport ausüben will.

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