Werstenbuch hat die Krise gut gemeistert
Die Inhaber haben bewiesen, dass der Stadtteilhandel auch in Krisenzeiten erfolgreich sein kann. Montag ist wieder geöffnet.
WERSTEN Über mangelnde Kundenanfragen konnten Marc und Dagmar Westphal in den vergangenen Wochen nicht klagen.„Wir hatten in etwa das gleich gute Ostergeschäft wie vor einem Jahr“, sagt Dagmar Westphal, die mit ihrem Ehemann seit 2016 „Werstenbuch“führt. Als am Anfang der Corona-Krise auch ihre Buchhandlung schließen musste, war der Schreck aber erst einmal groß. Mehrere Wochen lang durfte das Geschäft von Kunden nicht betreten werden, die Tür blieb zu. Im Innern aber waren die Westphals und ihre Mitarbeiter gut beschäftigt. „Wir haben per Telefon beraten, die Ware verpackt und selbst ausgeliefert – per Fahrrad, zu Fuß oder auch mal mit den Auto“, sagt die Buchhändlerin. Die Arbeit war zwar wesentlich aufwendiger als üblich, aber die Geschäfte liefen gut.
Dass beiWerstenbuch am Montag die Tür wieder geöffnet ist, freut Inhaber und Angestellte. Geschäfte bis 800 Quadratmeter Fläche dürfen ja wieder starten. Für dasWochenende steht nun viel Arbeit an. In den Regalen werden die Bücher sortiert und alles wird aufVordermann gebracht. Und um alle Hygiene-Vorschriften und Abstandsregeln einzuhalten, werden dieWestphals auf dem Fußboden Streifen und Bilder von Fußabdrücken kleben, damit zum Beispiel an der Kasse zwischen zwei Personen genügend Platz bleibt.
Aber auch sonst gibt es in der kommenden Woche noch Einschränkungen. „Wir werden jeweils maximal zwei Kunden in die Buchhandlung lassen“, sagt Marc Westphal. Kommen mehr Käufer, müssen sie sich draußen gedulden.„Das Warten auf der Straße sind wir alle ja inzwischen auch von Bäckereien und Supermärkten gewohnt“, sagt er und erkennt das verantwortungsvolle Benehmen der Bürger an.„Wir sind froh, dass ab nächste Woche wieder ein Schritt zur Normalität gemacht wird“, sagt der Buchhändler. „Uns hat der direkte Kontakt zu unseren Kunden gefehlt“, sagt seine Frau.