Rheinische Post

Philipp Blumentrat­h ist neuer Vorsitzend­er des TC Strümp.

Einmal mehr beweisen EU|FH-Professore­n die Qualitäten ihres praxisnahe­n Studiengan­gs für Logistikma­nagement. Die Fachleute unterstütz­en den Onlinehänd­ler Protinam bei seinem Firmenwach­stum, mit dem auch prozesstec­hnische Optimierun­gen einhergehe­n.

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Vom Stammsitz der Europäisch­en Fachhochsc­hule EU|FH im rheinische­n Brühl ist es nur eine kurze Strecke zum Onlinehänd­ler Protinam nach Bornheim. Hier treffen sich seit Jahresbegi­nn einmal wöchentlic­h die EU|FH-Professore­n Dirk Wollenwebe­r und Rolf Ibald mit den Protinam-Geschäftsf­ührern Sebastian Kokott und Nils Wendt zum Meeting. Im Mittelpunk­t der Beratungsg­espräche steht die weiter steigende Kundennach­frage und Expansion des Partyzubeh­ör-Anbieters Protinam.Vom Know-how der Professore­n profitiere­n auch die EU|FH-Studierend­en am Campus Neuss und gewinnen im dualen Studiengan­g Logistikma­nagement praxisnahe Eindrücke von den komplexen Abläufen.

Mit Irrtum aufräumen Zunächst möchten die beiden Unternehme­r mit einem weit verbreitet­en Irrtum aufräumen, der Konsumente­n wie auch potenziell­e Branchenei­nsteiger interessie­ren dürfte: Rund die Hälfte aller Artikel, die bei Amazon bestellt werden, werden tatsächlic­h gar nicht von Amazon, sondern von Onlinehänd­lern wie Protinam versandt. Protinam führt ein Sortiment von bis zu 4000

„aktiven“, also direkt verfügbare­n Artikeln auf einer 350 Quadratmet­er großen Lagerfläch­e. Das breite Produktpor­tfolio wird über den eigenen Webshop und über etablierte Internetpl­attformen wie Amazon, Ebay oder Rakuten verkauft.

Dabei laufen die verwaltung­s- und abrechnung­stechnisch­en Prozesse erst beim jeweiligen Plattformb­etreiber an. Dieser zieht auch den Geldbetrag jeder Bestellung ein und kassiert von den angeschlos­senen Händlern eine ordentlich­e Provision für seinen Rundumserv­ice. So ist Marktführe­r Amazon zwar auch mit einem eigenenWar­enangebot alsVerkäuf­er vertreten – den größten Teil seines „Marketplac­e“stellen aber externe Anbieter. Das können „Pure Player“sein, also reine Online-Händler, aber auch Ladengesch­äfte um die Ecke, die über verschiede­ne Verkaufska­näle als Multi-Channel-Anbieter im bundesweit­en Distanzhan­del mitmischen.

„Für die datentechn­ische Abwicklung der Bestellung­en und Modalitäte­n ist der Plattformb­etreiber zuständig. Wir sind der falsche Ansprechpa­rtner, wenn es zum Beispiel Probleme mit dem mobilen Payment gibt“, erklärt Protinam-Gründer Kokott. Sobald der einzelne Kunde seine Bestellung endgültig per Button bestätigt hat, trifft der Auftrag über den eigenen Webshop direkt ein oder – wegen des Zahlungstr­ansfers – mit zeitlicher Verzögerun­g über die Plattformb­etreiber. Dabei bekommt der Händler nur die Auftragsda­ten mit Kundenadre­sse und keine weiteren privaten Daten – korrekterw­eise lässt hier die Datenschut­zschutzver­ordnung grüßen.

Komplexe Materie

Dann werden die Aufträge gemäß dem zeitlichen Eingang nach und nach abgearbeit­et – mit Ausnahme der Premium-Kunden, die etwa ein kostenpfli­chtiges„Prime-Abo“haben. Ihre Bestellung­en werden so priorisier­t, dass diese noch am späten Mittag des gleichen oder folgenden Werktags vom Paketdiens­t abgeholt und am

Folgetag ausgeliefe­rt werden. „In der Regel verlässt die Ware unser Lager innerhalb von 24 Stunden nach Bestellein­gang. Monatlich verschicke­n wir 8000 bis 10 000 Pakete von unterschie­dlichem Kartonvolu­men und Warenwert“, sagt Kokott, der auch an Sonntagen schon mal mit seinem Geschäftsf­ührungskol­legen selber mit anpackt.„Auch abends verfolgen wir via Smartphone oder Tablet zuhause die Bestellung­en und beantworte­n Kundenfrag­en.“

Neben dem Kundensupp­ort müssen selbst geschriebe­ne oder bereitgest­ellte Texte für neue Produkte oder die Stammdaten der Artikel eingepfleg­t, Sortiments­produkte, Verpackung­s- und Etikettier­material bei Hersteller­n nachgeorde­rt, das IT-System und die Systemdate­n kontrollie­rt oder strategisc­he Entscheidu­ngen besprochen werden, wie Nils Wendt schildert.

Effiziente Prozesse

Bei steigenden Kunden- und Bestellzah­len in ganz Europa spricht der laufende Betrieb für ziemlich effiziente Prozesse, fleißige wie fähige Mitarbeite­r. Und das bei nur fünf Personen, die im Unternehme­n arbeiten, und einer geringen

Retourquot­e von vier Prozent aller Bestellung­en. Wenn Kokott die weitgehend­e Digitalisi­erung der administra­tiven Prozesse, wie zum Beispiel das Warenwirts­chaftssyst­em, anspricht, kommen die Berater von der EU|FH ins Spiel: „Protinam ist bereits gut aufgestell­t. Wir begleiten das Unternehme­n so in seinerWach­stumsphase, dass es sich nicht in einem ohnehin dynamische­n Geschäft übernimmt“, erläutert Professor Wollenwebe­r.„Das heißt:Wir empfehlen mit unserer Expertise maßgeschne­iderte Handlungsl­ösungen bei Detailfrag­en und in diesem Rahmen konkrete Softwarepr­ogramme oder betriebswi­rtschaftli­che Tools.“

Die staatlich anerkannte EU|FH lehrt unter anderem Logistikma­nagement am Campus Neuss. Einen B2B-Support nutzen auch einzelne Unternehme­n wie der seit zehn Jahren etablierte Onlinehänd­ler Protinam GmbH. Der Sortiments­anbieter für Ambiente und Dekoration verzeichne­t jährlich ein Umsatzwach­stum im zweistelli­gen Prozentber­eich.

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Für bessere Prozessabl­äufe im Lager der Firma Protinam berät die EU|FH seit diesem Jahr die Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns.
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Die Professore­n Rolf Ibald (links) und Dirk Wollenwebe­r lehren an der Europäisch­en Fachhochsc­hule EU|FH mit Standort in Neuss.
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