Absperrbänder werden an vielen Spielplätzen abgerissen
Das Flatterband an Spiel- und Bolzplätzen ist einigen ein Dorn im Auge und wird oft abgerissen. Die Stadt kontrolliert die 435 Plätze stichprobenartig.
DÜSSELDORF (arc/dsch) Der Apostelplatz an der Benderstraße in Gerresheim wurde seit vergangenem Jahr für gut eine halbe Million Euro umgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei moderne, teilweise futuristisch aussehende Spielgeräte prägen das Zentrum das Platzes, lange Bankreihen laden zumVerweilen ein. Die Eröffnung war schon terminiert, dann kam Corona – und alle Spielplätze wurden von der Stadt zum Schutz vor Neuinfizierungen gesperrt. Doch zumindest von außerhalb könnte man sich den Apostelplatz ja mal näher ansehen, dachte sich dieseWoche der ein oder andere Gerresheimer – und dürfte ziemlich erstaunt gewesen sein, dass der Platz ganz gut bevölkert war. Zwar mieden die durchaus anwesenden Kinder die Spielgeräte, saßen die Eltern auf den Bankreihen auch in einem ausreichenden Abstand zueinander. Von Absperrungen war aber nichts zu sehen.
Ein ganz ähnliches Bild bot sich auf dem Spielplatz an der Gutenbergstraße. Zwar war dort niemand anzutreffen, das Flatterband wurde jedoch offensichtlich mutwillig abgerissen. Es hing nur noch in Fetzen am Einlasstor, an dem zumindest ein wetterfestes Schreiben der Stadt darauf hinwies, dass der Spielplatz gesperrt ist. Auch auf dem Sportplatz im Zoopark lag das rot-weiße Band auf dem Boden. Es trainierten Jugendliche schon wieder fleißig ihre Wurftechnik an den Basketballkörben. Auf den Spielplätzen im Hofgarten zeigte sich ein gemischtes Bild. Der Seilgarten unweit des Ehrenhofs ist großräumig abgesperrt, auf dem großen Spielplatz an der Kaiserstraße hingegen wurde an mehreren Stellen das Flatterband abgerissen. Ursprünglich waren dort, anders als an anderen Plätzen, nur die einzelnen Spielgeräte, nicht aber die gesamte Fläche geschlossen. Und während die Rutsche und die Schaukeln noch immer nicht zugänglich sind, liegt das Band sowohl an den Bänken wie auch am Kletterhaus im Sandkasten abgerissen auf der Erde.
Von der Stadt heißt es, dass die 430 Spiel- und Bolzplätze im Düsseldorfer Stadtgebiet selbstverständlich immer noch gesperrt seien. Der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) sowie die Mitarbeiter des Gartenamtes würden die vorgenommenen Absperrungen auch stichprobenartig kontrollieren und intern entsprechende Hinweise weitergeben, wenn diese entfernt wurden. „Das auf dem Apostelplatz fehlende Flatterband wird zum Beispiel kurzfristig wieder ersetzt“, sagt Sprecher Manuel Bieker.
Insbesondere der OSD würde die Kontrollen nicht nur bei seinen Streifengängen durchführen, sondern zusätzlich auch bei vorliegenden Bürgerbeschwerden oder -hinweisen. „Dies war bislang aber nur einmal der Fall“, so Bieker. Entsprechend der auch im Krisenstab vereinbarten Vorgehensweise stünde ungeachtet dessen bei einer widerrechtlichen Benutzung die Aufklärung über das bestehende Betriebsverbot und die einzuhaltenden Abstandregeln im Vordergrund. Bußgelder werden nur verhängt, wenn sich die Angesprochenen widersetzen. „Dies war bislang nicht der Fall“, erklärt der Stadtsprecher.