Kalenderblatt
21.04.1918
Manfred Freiherr von Richthofen war einer der berühmtesten Soldaten des Ersten
Weltkriegs. Er wurde von der deutschen Kriegspropaganda verherrlicht und war bei der Bevölkerung beliebt. Noch heute kennen viele Menschen den Piloten, über den zahlreiche Filme veröffentlicht wurden. Der echte Freiherr von Richthofen hatte sich 1915 zur Fliegertruppe versetzen und zum Piloten ausbilden lassen. Sein Förderer Oswald Boelcke, damals ein berühmter Kampfpilot, holte ihn zur Jagdstaffel 2. Dort erzielte Richthofen seine ersten Luftsiege. 1917 bekam er die Leitung der bis dahin wenig erfolgreichen Jagdstaffel 11. Er machte sie zu einem Eliteverband, der in drei Monaten mehr als 100 Abschüsse verzeichnen konnte. Als Mitte 1917 mehrere Staffeln zusammengelegt wurden, übernahm Richthofen die Leitung des neuen Jagdgeschwaders 1. Um die Flugzeuge unterscheiden zu können, versahen die Piloten sie mit bunter Bemalung. Richthofen selbst ließ seine Maschine, einen Dreidecker des Typs „Fokker Dr 1“, rot bemalen. Das brachte ihm den Namen „Roter Baron“, bei seinen Feinden auch „Roter Teufel“ein. Auch das Geschwader bekam einen Spitznamen: „Fliegender Zirkus“. Am 21. April 1918 hob Richthofen mit neun Piloten vom Flugplatz Cappy im Norden Frankreichs ab. Im Luftkampf mit Fliegern der Alliierten wurde der „Rote Baron“tödlich getroffen, vermutlich durch Beschuss vom Boden. Er konnte noch seine Maschine landen, dann starb er hinter feindlichen Linien. Am Tag darauf wurde Richthofen beerdigt – die Alliierten bestatteten ihren Gegner mit allen militärischen Ehren.