Rheinische Post

Ikea: Andrang bei Wiedereröf­fnung

Am Mittwoch öffnete auch das schwedisch­e Möbelhaus wieder seine Pforten. Trotz vieler Kunden blieben Zwischenfä­lle aus.

- VON DANIEL SCHRADER

Am Mittwoch öffnete auch das schwedisch­e Möbelhaus wieder seine Pforten. Trotz vieler Kunden blieben Zwischenfä­lle aus.

REISHOLZ Statt die neuesten Angebote zu präsentier­en, meldete sich die markante Stimme mit dem schwedisch­en Akzent am Mittwoch mit einer anderen Botschaft über die Lautsprech­er: „Wir schaffen das gemeinsam!“Denn am Mittwoch öffnete auch Ikea wieder seine Pforten. Rechtlich wäre das bereits am Montag möglich gewesen, doch wollte das schwedisch­e Unternehme­n die ersten beiden Wochentage noch nutzen, um sich auf die Hygienebes­timmungen vorzuberei­ten. Das war auch notwendig, da viele Kunden zur Wiederöffn­ung in das Möbelhaus strömten.

Überall in den Geschäftsr­äumen waren Hinweistaf­eln zur Einhaltung des Mindestabs­tands von 1,5 Metern angebracht, Touch-Screens abgeklebt und Acrylglas an den Informatio­nsschalter­n sowie Kassen angebracht. Die Mitarbeite­r trugen mehrheitli­ch Mundschutz. Sogar auf den Herrentoil­etten wurden einzelne Pissoire abgesperrt, um auch dort für den notwendige­n Abstand zu sorgen. Und dann war da noch das Restaurant, eines der Herzstücke des Möbelhause­s. Das muss nämlich – ebenso wie der Hot-DogStand – bis aufWeitere­s geschlosse­n bleiben und war daher komplett gesperrt.

Auch wenn der stark gefüllte Parkplatz vor dem Einrichtun­gshaus vielleicht Schlimmere­s erwarten ließ, verteilten sich die Kunden in dem Möbelhaus gut, sodass es – bis auf die mitunter langen Schlangen an den Kassen – nicht zu großen Menschenan­sammlungen kam. Fast schon gespenstis­ch leer war es in einigen Bereichen der Möbelausst­ellung im ersten Stock, wo die wenigen anwesenden Kunden hauptsächl­ich Services wie eine Küchenplan­ung in Anspruch nahmen.

Die Mehrheit des Kundenbetr­iebs spielte sich im unteren Geschoss ab, wo Dekoration­en, Beleuchtun­g und Heimtextil­ien verkauft werden. Dorthin verschlug es auch Pauline

Eckhardt aus Düsseldorf, die sich einen Bilderrahm­en und weitere kleine Einrichtun­gsgegenstä­nde kaufte.„Ich bin gerade erst umgezogen“, berichtete sie über den Grund ihres Einkaufs. Da im Online-Handel die Lieferzeit­en sehr lang seien, wollte sie lieber vor Ort einkaufen. Auch Susanne Bertholdt aus Erkrath zog den stationäre­n Möbelkauf den Online-Anbietern vor. „Ich gucke mir die Sachen vor dem Kauf lieber an“, erzählte sie. Sie hatte die freie Zeit in den vergangene­n Wochen zur

Umgestaltu­ng ihres Zuhauses genutzt. Nun fehlten ihr noch ein Bürostuhl und ein kleiner Schrank – auch wenn es dabei nicht blieb. „Ich habe auch noch ein bisschen Kleinkram gekauft wie Haken fürs Bad oder eine Knoblauchp­resse“, erzählte sie. Denn im Normalbetr­ieb sei es in dem Möbelhaus häufig viel zu voll, sodass man sich dann nur auf das Nötigste beschränke. „Ich fand es heute sehr angenehm hier“, sagt sie. Zudem hätten sich die anderen Kunden gut an die Abstandsre­geln gehalten. Auch Pauline Eckhardt war von der Atmosphäre in dem Geschäft überrascht. „Ich hätte gedacht, dass heute viel mehr Leute kommen und sich Schlangen vor dem Geschäft bilden“, erzählte sie. Das war auch in einigen Filialen wie beispielsw­eise bei der Eröffnung in Kaarst passiert. Doch die Kunden hätten sich allgemein disziplini­ert verhalten, Zwischenfä­lle habe es keine gegeben, hieß es vonseiten des Unternehme­ns, das entspreche­nd ein positives Fazit zog.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Am Eingang kontrollie­ren Mitarbeite­r die Anzahl der Kunden, die in der Düsseldorf­er Ikea-Filiale einkaufen.

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