Rheinische Post

Geisterspi­ele: BVB-Chef widerspric­ht Polizei

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DORTMUND (dpa) Die Sorgen um Fan-Massen vor den Stadien bei Geisterspi­elen in der Fußball-Bundesliga hält Borussia Dortmunds Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke für unbegründe­t.„Ich kenne keine Fan-Gruppierun­g, die für Aufläufe vor den Stadien sorgen wird“, sagte der 60-Jährige dem TV-Sender Sky. Sollte es solche „Exzesse“geben und damit gegen die Abstandsre­geln in der Corona-Pandemie verstoßen werden, „wäre wieder Schluss“mit einem Spielbetri­eb“, sagte Watzke. Aber er betonte:„Den Fußball unter Generalver­dacht zu stellen, ist auch nicht in Ordnung.“

Das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erarbeitet­e Konzept hält Watzke für tadellos.„Wenn man unser Konzept jetzt ablehnt, wird sich auch in acht Wochen daran nichts ändern“, rief Watzke auch den politische­n Entscheide­rn zu, die nun die Erlaubnis für eine Wiederaufn­ahme der Bundesliga mit Geisterspi­elen geben müssen.

Zuvor hatte unter anderen die Gewerkscha­ft der Polizei davor gewarnt, dass Fans sich in größeren

Gruppen bei Geisterspi­elen vor den Arenen versammeln könnten. „Das wäre verheerend. Es darf während dieser Pandemie nicht zu großen Menschenan­sammlungen vor den Stadiontor­en kommen. Das ist nicht nur verboten, es wäre unverantwo­rtlich“, sagte GdP-Vize Jörg Radek in einem Interview der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“.

Neben BVB-Geschäftsf­ührer Watzke widersprac­h am Sonntag auch Thomas Kessen als Vertreter des Fan-Bündnisses „Unsere Kurve“den Befürchtun­gen der Polizei. Aus Sicht der Fans sei es in der aktuellen Lage „völlig irrsinnig, vor die Stadien zu gehen“, sagte Kessen in der TV-Sendung „Doppelpass“von Sport1. „Das ist ein Ablauf, der da konstruier­t wird, den halte ich für annähernd ausgeschlo­ssen“, fügte der Fan-Sprecher hinzu. Zumal viele Fans und Fangruppen die Geisterspi­ele gar nicht sehen wollen. Die Bündnisse ProFans sowie „Unsere Kurve“haben sich bereits gegen die Fortsetzun­g der Saison ohne Zuschauer ausgesproc­hen.

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