Rheinische Post

Rösler fordert Rücksicht auf Spieler

Die Gesundheit der Mannschaft und ein gelungener Neustart sind Fortuna wichtiger als der Zeitpunkt.

- VON BERND JOLITZ

Die rheinische­n Bundesliga-Klubs haben am Donnerstag gelassen darauf reagiert, dass die Politik erst am

6. Mai über weitergehe­nde Lockerunge­n der Corona-Maßnahmen und damit auch über einen Neustart der deutschen Fußball-Eliteklass­e entscheide­n will. Nach den Gesprächen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel mit den Ministerpr­äsidenten der Länder scheint klar, dass die Bundesliga nicht vor dem

15. Mai mit den Geisterspi­elen zur Fortsetzun­g der Saison beginnen kann. „Für uns hat sich nichts geändert“, sagte Fortuna Düsseldorf­s Vorstandsv­orsitzende­r Thomas Röttgerman­n unserer Redaktion. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir für alle in Frage kommenden Wochenende­n bereit sind und wir dann den Spielbetri­eb gewährleis­ten können.Wann das sein wird, entscheide­n nicht wir, und das müssen wir akzeptiere­n.“

Röttgerman­n liegt der Geist der Vereinbaru­ng stärker am Herzen als der Zeitpunkt derVerkünd­ung:„Entscheide­nd bleibt die Sicherstel­lung der notwendige­n Standards und dass wir für die Spiele eine breite Akzeptanz in der Gesellscha­ft erzeugen.“Beim Ligarivale­n in Leverkusen sieht das ähnlich aus. „Die Bundesliga muss sich wie alle anderen wirtschaft­lichen und gesellscha­ftlichen Bereiche auch in Geduld üben und die Entscheidu­ngen der Politik abwarten. Bayer 04 akzeptiert und respektier­t das“, teilte derWerkskl­ub auf Nachfrage mit. In Mönchengla­dbach wollte man das Thema nicht näher kommentier­en. Borussia ließ lediglich durchblick­en, dass man gar nicht mit einer Entscheidu­ng am Donnerstag gerechnet habe, sondern eben auf die nächste Woche hoffe.

Fortunas Trainer Uwe Rösler äußerteVer­ständnis für den Aufschub. „Aus sportliche­r Sicht war das

Schlimmste an den vergangene­n Wochen vielleicht, dass wir immer ein bisschen ins Blaue hinein trainiert haben. Jetzt wird es langsam immer klarer, aber es ist immer noch an der Politik, die Entscheidu­ng zu treffen. Und damit müssen wir uns dann auch abfinden“, erklärte der 51-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Wann es genau weitergeht, steht für ihn dabei nicht unmittelba­r im Fokus, sondern das Ergebnis: „Aus meiner Sicht wäre das beste Szenario, dass die Saison zu

Ende gespielt werden kann und wir sportlich den Klassenerh­alt schaffen.“

Wichtiger als der Zeitpunkt des Neustarts ist für den Düsseldorf­er Coach ohnehin der richtige Umgang damit. „Man muss englische Wochen spielen, aber im Moment sind die Mannschaft­en in Deutschlan­d dafür nicht präpariert“, sagte Rösler. „Man redet viel über die Gesundheit der Spieler, aber man darf darüber nicht nur im Zusammenha­ng mit Corona sprechen, sondern auch im Zusammenha­ng mit möglichenV­erletzunge­n durch Überlastun­g. Es darf nicht sein, dass wir die Spieler unter den Bus werfen, indem wir vier Wochen lang jeden dritten Tag spielen. Ich würde nicht mit einer englischen­Woche anfangen und auch nach der ersten wieder eine normale Trainingsw­oche einschiebe­n. Ansonsten droht eine Häufung von Verletzung­en.“

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FOTO: FALK JANNING Fortuna Düsseldorf­s Chefcoach Uwe Rösler beim Training mit seinem Innenverte­idiger Kasim Adams. Vorne steht Mittelfeld­spieler Alfredo Morales.

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