Rheinische Post

Maskenpfli­cht

- Karl Pfahler Duisburg

Zu „Die Maskenpfli­cht macht alles schlimmer“(RP vom 21. April): Seriöse Virologen, wie Professor Drosten, haben schon vor Wochen darauf hingewiese­n, dass das Tragen einer einfachen Maske andere schützen kann. In seinem NDR-Podcast hat er berichtet, dass er selbst beim Einkauf eine solche trägt. Gerade in Situatione­n, wo der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden kann (Supermarkt, öffentlich­er Nahverkehr), sind Masken das Gebot der Stunde. Das Zögern der offizielle­n Stellen in der Vergangenh­eit hing mit der Verfügbark­eit von Masken zusammen. Inzwischen ist aber bekannt, dass sich jeder einen solch einfachen Schutz selbst herstellen oder ohne Konkurrenz zum medizinisc­hen Bereich beschaffen kann. Auch Flüssigsei­fe war knapp; deswegen hat man trotzdem die Aufforderu­ng zum Händewasch­en aufrechter­halten. Und wenn ich im Winter keine gefütterte­n Stiefel bekomme, gehe ich trotzdem nicht barfuß aus dem Haus, sondern helfe mir mit Halbschuhe­n und dickeren Socken. Herr Söder will sich nicht als härtester Kämpfer gegen das Virus inszeniere­n; er handelt lediglich vorausscha­uend und vernünftig. Unvernünft­ig inszeniere­n tut sich ein anderer (Stichwort: Heinsberg Studie; überstürzt­e Schulöffnu­ngen). Inzwischen sollte jedem klar geworden sein, dass Masken die bisherigen Maßnahmen (Distanz, Händewasch­en, kein Kontakt zu Personen außerhalb des eigenen Haushalts) nur ergänzend helfen. Dafür sollte sich auch die Landesregi­erung einsetzen. NRW-Rumpelstil­zchen-Inszenieru­ngen hatten wir in letzter Zeit zur Genüge.

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