Corona-Krise
Bisher haben wir in Deutschland in der Pandemie viel erreicht. Es wäre sogar möglich, das Virus nahezu auszutrocknen und damit zu paradiesischen Zuständen zurückzukehren. Können wir uns nicht mehr an die Bilder aus Italien, Spanien, Frankreich und New York erinnern? Offensichtlich ist das öffentliche Gedächtnis kurz! Wütend und entsetzt erlebe ich eine Debatte, die beflügelt von unserer Landesregierung, nach noch mehr Lockerungen schreit. Herr Laschet muss sich als Kanzlerkandidat verkaufen und die FDP vermarktet sich jetzt als Kämpfer für die Grundrechte und schlägt kurz mal auf alle Mahner ein. Grundtenor: Die Politik könnte mutiger sein! Da muss der Bürger zwangsläufig denken, dass es so schlimm ja gar nicht sein kann. Und los geht es: Firmen beordern ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice ins Großraumbüro zurück, sichere Schichtsysteme in Behörden werden aufgehoben, auf dem Markt trifft man sich ohne Sicherheitsabstand, Nachbarn und Jugendliche kommen sich näher und so weiter. Die vorsichtigen Lockerungen sind auf einmal doch der Startschuss ins normale Leben! Kein Gedanke mehr an die neue Normalität (was für eine Begriff oder einfach nur Unwort des Jahres?), in der „nur“die Öffnung von Läden und Schulen vorgesehen war. In das alles werden wir ohne App mit nichts weiter als selbstgenähten Behelfsmasken geschickt. Wir trudeln ab jetzt am Abgrund entlang. Wir kündigen nicht nur unsere Solidarität mit den Risikogruppen auf (nein, das sind nicht „nur“die über 70jährigen Senioren), auch riskieren wir den erneuten Lockdown mit unabsehbaren wirtschaftlichen Folge.