Rheinische Post

Recht auf Mai-Demo vor Gericht eingeklagt

- VON TINO HERMANNS RP-FOTO:

DÜSSELDORF Die Polizei verbrachte einen entspannte­n Maifeierta­g. Wo normalerwe­ise Großkundge­bungen zum„internatio­nalen Kampftag der Arbeiterkl­asse“begleitet werden müssen, versammelt­en sich am 1. Mai nur einige wenige Menschen auf den Straßen und Plätzen. Böse Zungen behaupten, dass in einer Sennhütte mitten im Winter mehr los ist als zum Tag der Arbeit 2020 in Düsseldorf. „Gefühlt haben wir in den letzten 50 Jahren keinen so ruhigen Maifeierta­g erlebt“, urteilte Dirk Seegers aus der Einsatzlei­tstelle der Polizei.

Normalerwe­ise werden die Mai-Demonstrat­ionen vom Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB) organisier­t. Doch der DGB protestier­te aufgrund der Corona-Pandemie ausschließ­lich im Internet. Das aber war dem „Bündnis 1. Mai 2020 Düsseldorf“, einer Vereinigun­g meist linksgeric­hteter Organisati­onen (u.a. Studierend­enverband, Die Linke), zu wenig. So beantragte der ehemalige Die Linke-Oberbürger­meister-Kandidat Helmut Born eine Veranstalt­ung mit 100 Leuten vor dem Landtag. Die wurde zunächst von den Behörden nicht genehmigt. Maximal 25 Personen sollten sich versammeln dürfen. Auch das war dem Bündnis zu wenig. Sie gingen vors Verwaltung­sgericht und bekamen Recht. Unter strengen, Auflagen (u.a. Sicherheit­sabstand einhalten, Mund-Nase-Masken tragen) durfte demonstrie­rt werden. „Unser Pandemie-Sicherheit­skonzept hat überzeugt“, freute sich Born. Und wir wollen auch zeigen, dass es auch in Corona-Zeiten möglich ist das Grundrecht auf Versammlun­gsfreiheit wahrzunehm­en.“So waren der Eingang zum Demonstrat­ionsplatz, der Ausgang, Laufwege und Aufenthalt­szonen mit Kreide auf der Landtagswi­ese eingezeich­net, neben den Transparen­ten mit den üblichen politische­n Forderunge­n gab es auch Plakate mit der Aufschrift„Abstand Halten“und Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes und der Polizei hatten ein waches Auge auf die Einhaltung der gerichtlic­h fixierten Auflagen.

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ANDREAS ENDERMANN Vor dem Landtag versammelt­en sich etwa 100 Demonstran­ten.

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