Familienberatung in Zeiten von Corona
Dorothee Ellerbrake und Tania Höveler beraten Familien und Paare – während der Corona-Krise ist ihre Unterstützung sehr gefragt.
OBERKASSEL Vor drei Jahren haben die Freundinnen Dorothee Ellerbrake und Tania Höveler ihre Privatpraxis für Familien- und Paarberatung gegründet, zunächst in gemeinsamen Räumlichkeiten mit einer Fachärztin für Psychiatrie und seit Mitte April in ihren eigenen Praxisräumen in Oberkassel.
Beide Frauen sind studierte Betriebswirtinnen, Ellerbrake arbeitete im Personalmanagement, Höveler war lange im Vertrieb großer Unternehmen tätig. „Irgendwann ließ sich mein Job nicht mehr gut mit meinem Familienleben vereinbaren, es wurde Zeit, etwas Neues zu beginnen“, erinnert sich Ellerbrake. Und weil es auch in Hövelers Leben aufgrund einer Trennung einen Umbruch gab, entstand die Idee, sich zu Kinder-, Jugend- und Familienberaterinnen ausbilden zu lassen und eine gemeinsame Praxis zu eröffnen. „Ich selbst habe mithilfe professioneller Begleitung gelernt, dass man durchaus gestärkt aus einer Trennung hervorgehen kann – das möchte ich gern auch anderen Menschen vermitteln“, sagt Höveler ihre Motivation.
Inzwischen haben die beiden verschiedene Fortbildungen absolviert und in ihrer Praxis mehr als 100 Klienten, Einzelpersonen sowie Paare und Familien, beraten, sogar Entspannungstraining für Kinder und Jugendliche gehört zum Angebot. „In vielen Familien gibt es Streit und Missverständnisse, oftmals brauchen die Mitglieder von Patchwork-Familien Unterstützung für ihr Zusammenleben – dann können wir nicht nur den Erwachsenen, sondern auch den Kindern helfen, damit sie lernen, mit Stresssituationen besser umzugehen“, erläutert Ellerbrake. Wichtig ist den Beraterinnen, sich viel Zeit für ihre Klienten zu nehmen und Termine so flexibel wie möglich, bei Bedarf auch abends und amWochenende, anzubieten.„Bei uns muss niemand länger als eineWoche auf einen Termin warten“, sagt Höveler.
Und diese Flexibilität ist in Zeiten von Corona ganz besonders gefragt, denn für die meisten Familien hat sich der Alltag komplett verändert. Die Eltern arbeiten im Homeoffice, die Kinder können nicht in die Kita oder die Schule – da kann professionelle Beratung oftmals helfen. „Am Anfang der Krise herrschte allerdings bei unseren Klienten erst einmal eine große Unsicherheit. Viele Präsenztermine bei uns in der Praxis wurden abgesagt, unter anderem auch, weil aufgrund der Kinderbetreuung die Zeit dafür fehlte“, erzählt Ellerbrake. Also hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin begonnen, Beratungen online per Videochat und telefonisch anzubieten. Das ersetze zwar nicht das persönliche Gespräch, aber es könne betroffenen Familien helfen, besser mit der Krisensituation umzugehen. „Gerade dann, wenn die üblichen Routinen wegfallen, ist es wichtig, den Arbeits- und Familienalltag möglichst harmonisch zu gestalten – hier können wir schnell mit Tipps und Anregungen unterstützen“, sagt Ellerbrake. Inzwischen hat sich die Situation in der Praxis aber verändert.
„Gerade vertraute Klienten, die uns gut kennen, rufen an und möchten gern wieder persönliche Termine vereinbaren“, freut sich Höveler. In ihren Praxisräumen können die Beraterinnen problemlos Abstandsund Hygieneregeln einhalten, denn sie verfügen über zwei große Räume mit jeweils genügend Platz für bis zu vier Personen. „Desinfektionsmittel und Masken halten wir auch bereit, damit unsere Klienten sich bei uns sicher fühlen können“, sagt Ellerbrake.
Die Familienpraxis Höveler Ellerbrake ist eine Privatpraxis, von den Krankenkassen werden die Kosten nicht übernommen. Das Erstgespräch (45 Minuten) kostet 60 Euro, die Einzelberatung (60 Minuten) liegt bei 85 Euro und 90 Minuten kosten 125 Euro. Familien- und Paarberatung: 60 Minuten kosten 100 Euro und 90 Minuten 150 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.duesseldorf-familienberatung.de.