Rheinische Post

ÜBERRASCHU­NG

Was für eine Überraschu­ng: Stefanie Külkens und Oliver Knedel wurden nach ihrer Trauung am Standesamt in Büderich von Freunden mit dem Trecker abgeholt. Danach ging es hoch oben in der Schaufel Richtung Strümp.

- VON MONIKA GÖTZ

Brautpaar fährt mit dem Trecker von Büderich nach Strümp

BÜDERICH Zu Corona-Zeiten ist Heiraten eine ziemlich einsame Angelegenh­eit. Viele Paare verschiebe­n auch die standesamt­liche Trauung und müssen die Hochzeitsf­eier notgedrung­en absagen. Das aber kam für Stefanie Külkens und Oliver Knedel aus Meerbusch nicht infrage. Für das junge Paar stand fest: „Wir machen das Beste draus.“Und letztendli­ch wurden ihre Erwartunge­n sogar übertroffe­n.

„Wir wussten, dass wir bei der standesamt­lichen Zeremonie in Büderich allein sein würden“, erzählt Oliver Knedel, 33-jähriger Inhaber von Elektro Knedel im Gewerbegeb­iet Bundenrott. Und so hatten sie es auch an ihre Verwandten, Freunde und Bekannten weitergege­ben. Deshalb staunte das frisch vermählte Paar nach dem offizielle­n Teil nicht schlecht, als sie vor dem Standesamt am Alten Kirchweg – bei vorgeschri­ebenem Abstand – von einer beachtlich­en Anzahl von Menschen empfangen wurden.

Noch mehr überrascht­e sie aber der gewaltige, mitten auf der Straße stehende Trecker, an dessen Schaufel rechts und links je ein Netz mit Kartoffeln hing. „Das war eine riesige Überraschu­ng“, erzählt Knedel. Der Hintergrun­d war schnell klar: Stefanie war bisher im Kartoffelh­of Külkens in Kerken am Niederrhei­n zuhause und 2013 sogar Rheinische Kartoffelk­önigin. Als solche machte sie ein Jahr lang Werbung für den Kartoffela­nbau und wurde als Majestät angesproch­en.„Die rheinische­n

Kartoffeln sind etwas Besonderes. Wir haben gute Böden, die Kartoffeln sind einfach gut und lecker“, erzählt die gelernte Bankkauffr­au.

Sie und der Elektromei­ster aus Meerbusch kennen sich seit sechs Jahren und schwelgen trotz Corona in der Erinnerung an ihre standesamt­liche Trauung:„Auch Helmut Pinkert als Standesbea­mter hat das super feierlich und trotzdem locker inszeniert.“Und vor dem Standesamt warteten die Gratulante­n. Darunter auch der jetzt in Meerbusch lebende Ulrich Wimmer. Er wollte Oliver Knedel als Mitglied seiner Tischgemei­nschaft „Braseler“bei den Düsseldorf­er Jonges gratuliere­n und hatte seine Partnerin Heike Reiß, ehemalige Meerbusche­r Wirtschaft­sförderin, mitgebrach­t: „Ich habe eine Flasche Prickelnde­s hochzeitli­ch verkleidet, wir hatten alle unseren Spaß.“

Nach der Gratulatio­n vor dem Standesamt ging es mit dem Brautpaar auf der Treckersch­aufel nach Strümp:„Fast alle Autofahrer haben uns zugewunken und hatten auch ihre Freude an dieser außergewöh­nlichen Tour durch Meerbusch. Zuhause angekommen haben wir im Garten in kleiner Runde, mit Abstand und bei strahlende­m Sonnensche­in gemeinsam auf unsere Ehe angestoßen“, erzählen die Frischverm­ählten. Die Hochzeitsr­eise wird erst nach dem Pandemie-Ende geplant, erzählen die beiden: „Aber wir sind auch so sehr glücklich, werden voraussich­tlich am 7. November kirchlich heiraten. Und vorher gibt's natürlich einen Polteraben­d.“

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FOTO KNEDEL Ein Kuss in luftiger Höhe: Oliver Knedel und Stefanie Külkens wurden nach ihrer standesamt­lichen Trauung von einem Trecker abgeholt.

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