Rheinische Post

Gewinneinb­ruch bei Münchener Rück

Durch abgesagte Events droht ein Milliarden­schaden. Auch die Ergo leidet.

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MÜNCHEN (gw) In der Corona-Krise mussten weltweit schon jede Menge Großverans­taltungen abgesagt werden. Darunter leidet auch der weltgrößte Rückversic­herer Munich Re, den die Schäden aus solchen Absagen im ersten Quartal bereits rund 800 Millionen Euro gekostet haben. Da Großverans­taltungen in Deutschlan­d wohl mindestens bis Ende August verboten bleiben, könnte die Belastung noch in den Milliarden­bereich wachsen, wie Finanzvors­tand Christoph Jurecka bei der Präsentati­on der Vierteljah­reszahlen einräumte. Insgesamt seien dem Konzern durch Großschäde­n (jeweils mehr als zehn Millionen Euro) knapp 1,2 Milliarden Euro Belastunge­n entstanden.

Die Folgen der Pandemie haben das Ergebnis des Konzerns für die ersten drei Monate des Jahres einbrechen lassen. Der Gewinn fiel um zwei Drittel auf 221 Millionen Euro, wie die Munich Re mitteilte. Das operative Ergebnis ging um mehr als die Hälfte zurück. Die gebuchten Bruttobeit­räge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro.

Trotz des schwachen Jahresstar­ts gehe man aber davon aus, das Jahresziel von 550 Millionen Euro beim versicheru­ngstechnis­chen Ergebnis noch erreichen zu können, erklärte der Konzern. Eine präzisere Prognose wagt der Versichere­r wie viele andere wegen der mit Corona verbundene­n Unwägbarke­iten derzeit nicht. Das ursprüngli­che Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro Gewinn ist bereits seit Ende März Makulatur: Damals hatte der Vorstand die Prognose zurückgeno­mmen.

Auch die Düsseldorf­er Erstversic­herungstoc­hter Ergo musste einen deutlichen Ergebnisrü­ckgang hinnehmen. Der Gewinn schrumpfte von 85 Millionen auf 72 Millionen Euro. Im Geschäft mit Lebens- und Gesundheit­sprodukten hat die Ergo im ersten Quartal kaum noch Geld verdient. Nach Angaben des Konzerns sind in dem Bereich deutliche Abschreibu­ngen auf Aktienbest­ände nötig gewesen. Die gesamten Beitragsei­nnahmen über alle Sparten seien um 1,Prozent auf 5,25 Milliarden Euro gestiegen.

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