Rheinische Post

Gefährlich­es Spiel auf vielen Plätzen

- GIANNI COSTA

Es ist zweifellos sinnvoll, das gesellscha­ftliche Leben wieder hochzufahr­en. Und der Sport spielt dabei eine zentrale Rolle. Es ist gut und vernünftig, dass nun in den kommenden Wochen der Betrieb wieder hochgefahr­en wird. Die Fußball-Bundesliga hat es da noch vergleichw­eise einfach: Sie hat viel Geld dafür zur Verfügung, Rahmenbedi­ngungen so zu schaffen, dass im Kampf um die Eindämmung der Corona-Pandemie größtmögli­che Sicherheit gewährleis­tet wird. Spieler, Betreuer, Mitarbeite­r werden kontinuier­lich getestet. Die Nation hat lang, breit und vor allem leidenscha­ftlich darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, mit Geisterpar­tien die Saison irgendwie zu Ende zu bringen. Die Liga hat durchgedrü­ckt, was sie wollte: Der 16. Mai ist aus sportliche­r Sicht eigentlich viel zu früh, wenn man bedeckt, dass zwei Monate pausiert wurde. Es gab keine intensiven Trainingsl­ager, keine Testspiele. Die Show geht einfach weiter.

Fernab des Scheinwerf­erlichts soll nun zeitnah auch der Amateurspo­rt wieder möglich sein. In vielen Bereichen überfällig – Diszipline­n wie Tennis, Golf und Leichtathl­etik hätten viel früher wieder erlaubt werden können. Aber Fußball? Hallenspor­tarten wie Handball und Basketball vielleicht ab Ende des Monats? So sehr sich auch Hobbysport­ler freuen, wieder im Team zu spielen, so sehr überforder­t man Ehrenamtle­r und Aktive in den Vereinen damit, auch nur im Ansatz Hygiene- und Abstandsre­geln umzusetzen. Es ist schlicht unrealisti­sch und damit einfach nur gefährlich. Verpflicht­ende Corona-Tests wie in der Bundesliga wird es garantiert nicht geben. Die Frage sollte erlaubt sein: warum eigentlich nicht?

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