D.Live-Chef Brill reagiert gelassen auf Anzeige
DÜSSELDORF Michael Brill, Geschäftsführer von Autokino-Betreiber D.Live, hat gelassen auf die gegen ihn gestellte Strafanzeige unter anderem wegen Ruhestörung reagiert. In der anonymisierten Strafanzeige, sie liegt unserer Redaktion vor, steht, dass der Messeparkplatz 1 laut geltendem Bebauungsplan einzig als Parkplatz zu nutzen sei. Genehmigungen für das Betreiben eines Autokinos seien nicht bekannt.
Der Anzeigensteller beschwert sich vor allem über die Hupkonzerte bei Konzerten. Messungen von Anwohnern hätten ergeben, dass dann am Autokino eine Lautstärke von 119 Dezibel und in den Wohngebieten immer noch 89/90 Dezibel vorliegen. Als Geschäftsführer wird Brill laut Anzeigensteller wegen „fortlaufender, massiver Störung der Nachtruhe, Verstößen gegen das Naturschutzgesetz (Vogelschutzgesetz) und in meinem Falle auch wegen Körperverletzung, weil sich die ständigen Unterbrechungen der Nachtruhe durch Lärm sehr negativ auf meinen Gesundheitszustand auswirken“, zur Verantwortung gezogen.
Bei D.Live sind seit Beginn des Autokinos zwei Beschwerden eingegangen. „Ich denke, dass wir eine tolle Sache auf die Beine gestellt haben“, sagt Brill, der mit den Betroffenen in den Dialog treten möchte. Versprechen, dass es in Zukunft keine Hupkonzerte mehr gibt, könne er nicht: „Wir können die Empfehlung aussprechen, auf Hupkonzerte zu verzichten. Aber 500 Autos das Hupen verbieten zu lassen und zu kontrollieren, wäre eine besondere Herausforderung.“
Brill sagt, man habe sich an die Lärmschutzverordnung mit festgelegten Werten gehalten. Vor dem Start des Autokinos machte ein Spezialbüro schalltechnische Untersuchungen. „Im Ergebnis lässt sich sagen, dass an keinem der gemessenen Emissionsorte eine Überschreitung der Richtwerte vorherrscht. Präventiv haben wir aber schon einmal unser Vorprogramm um das nett gemeinte Quiz inklusive Hupantworten erleichtert. Auch werden wir aus Gründen des guten Miteinanders versuchen, auf die Künstler einzuwirken, dass sie nicht noch zusätzlich zu einem Hupkonzert animieren sollen“, sagt Brill.
Da das Autokino für viele Menschen während der Corona-Krise eine willkommene Abwechslung sei, hält D.Live am Programm fest. „Es ist schade, dass sich immer wieder Leute gestört fühlen. Aber das scheint nur singulär der Fall zu sein. Die große Mehrheit hat Spaß daran, was wir entwickelt haben“, sagt Brill.